Symonds: Sind nicht näher an Ferrari herangekommen
Pat Symonds, der Chefingenieur von Renault spricht über das gestrige Qualifying, das Rennen und den drohenden Regen in Magny Cours
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, wie ist das Wochenende soweit verlaufen?"
Pat Symonds: "Ganz gut. Das Auto ist schnell und wir haben einen ähnlichen Level an Konkurrenzfähigkeit gefunden, wie wir ihn in Montreal hatten. Aber die aktuelle Situation erscheint mir etwas positiver, das liegt wohl daran, weil die BMWs dieses Wochenende nicht ganz so wettbewerbsfähig sind, wie sie es noch vor zwei Wochen waren. Wie auch immer, die Wahrheit ist, dass sich unsere Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zu Ferrari nicht verändert hat."

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Pat Symonds
Frage: "Bist du davon überrascht?"
Symonds: "Nicht wirklich. Wir sind ungefähr dort, wo wir dachten, dass wir stehen würden. Das Auto profitiert mehr und mehr von den Verbesserungen, etwa der neue Frontflügel, welcher perfekt arbeitet."#w1#
Frage: "Können wir ein ähnliches Rennen erwarten, wie wir es in Kanada gesehen haben?"
Symonds: "Der Kurs von Magny Cours hat einige Charakteristiken mit Montreal gemein, der Spritverbrauch pro Runde ist fast identisch und auch die Länge der Strecke ist sehr ähnlich. Diese Saison aber sind die Teams so nahe beieinander, wie selten zuvor. Um mal ein Beispiel zu geben lag Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) nach seinem ersten Versuch in Q1 bequem vorne. Es schien, als würde er es locker ins Q2 schaffen, aber dann mussten wir noch mal raus und eine weitere Runde komplettieren, weil die Strecke um ungefähr 0,2 Sekunden schneller geworden ist. Wir wären sonst in Gefahr gelaufen, aus den Top 15 wieder herauszufallen."
Frage: "Ist das ein spezielles Magny-Cours-Problem?"
Symonds: "Ja, die Strecke verändert sich massiv und die Performance variiert von Minute zu Minute."
Das Wetter, die große Unbekannte
Frage: "Ist das Qualifying nach Wunsch verlaufen?"
Symonds: "Es wäre möglich gewesen, im Q3 noch besser abzuschneiden, ich war von unseren Zeiten nicht überrascht. Nelson (Piquet Jr.; Anm. d. Red.) hat einen guten Job erledigt, er blieb im Q2 nur aufgrund von wenigen Hunderstel Sekunden hängen."
Frage: "Gibt es Neuigkeiten bezüglich des Wetters?"
Symonds: "Das ist eine gute Frage. Heute wird Regen nicht vor spätem Nachmittag erwartet und die Wahrscheinlichkeit eines wolkenbruchartigen Regens lag bei weniger, als 50 Prozent. Aber heute Morgen hat es geregnet. Die Wolkenfront sollte sich verziehen, aber wir haben noch das Risiko vereinzelter Stürme, welche schwer auszumachen und vorherzusehen sind."
Frage: "Ist das ein Problem für eure Strategie?"
Symonds: "Normalerweise ist es im Falle wechselnder Bedingungen besser, wenn man mit einem vollen Tank startet, um von der Strategie her anpassungsfähiger zu sein. Aber heute ist es schwer, irgendetwas vorherzusagen und auch leicht zu sein könnte sich zu einem Vorteil entwickeln, je nach dem, was das Wetter macht. Nelson startet dank den McLaren-Strafen von Platz neun. Er hat den Vorteil, nicht am dritten Qualifying teilgenommen zu haben und insofern haben wir die Möglichkeit, seine Strategie bis zur letzten Minute noch zu verändern."
Frage: "Abschließend gefragt, was können wir in dem Rennen erwarten?"
Symonds: "Ich denke, dass die meisten der Teams auf einer Zwei-Stopp-Strategie ins Rennen gehen werden, auch wenn Magny Cours lange Zeit traditionell ein Drei-Stopp-Rennen war, weil hier ein Boxenstopp nicht allzu viel Zeit kostet. Ich glaube nicht, dass ein Stopp für die hinteren Wagen ein solcher Vorteil werden könnte, wie er es im vergangenen Rennen noch war. Aber all das hängt davon ab, ob es trocken bleibt. Falls es regnet, werden wir uns alles noch mal ansehen müssen."

