Symonds glaubt an einen Renault-Podestplatz

Der Renault-Chefingenieur über denkbare Strategie-Szenarien im Rennen ? nur BMW-Williams und Jaguar auf harten Michelins

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Bestzeiten und einem zweiten Platz in den Trainingsläufen hätte man sich seitens des Renault-Teams von Jarno Trulli mehr erwartet als die fünfte Startreihe, doch der italienische Heißsporn trat seine Chancen auf die Pole Position mit einem Crash im Warm-Up mit Füßen. Dennoch hofft Chefingenieur Pat Symonds heute auf einen Podestplatz.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds rechnet durch die Bank mit zwei Boxenstopps in Indianapolis

Während Trulli darauf trotz seiner guten Form nur noch Außenseiterchancen hat, ist mit Youngster Fernando Alonso (6./+ 0,417 Sekunden Rückstand) aufgrund dessen Abgebrühtheit immer zu rechnen. Symonds erwartet in Sachen Strategie "eine größere Variantenvielfalt" als sonst üblich und sieht darin eine Chance für seine Schützlinge: "Wir sollten im Kampf um Podestplätze ein Wort mitreden können."

Mit ein Grund für diese Zuversicht ist eine noch einmal verbesserte Startautomatik, die ohnehin schon als Maßstab im Fahrerlager galt: "Bei Simulationen am Samstagmorgen konnten wir unsere bisherigen Bestwerte weiter unterbieten. Wir entwickeln unser Auto auch zu diesem späten Saison-Zeitpunkt immer noch weiter." Und: "Wir gehörten während des gesamten Wochenendes zu den absolut Schnellsten auf dieser Strecke."

Polesetter Räikkönen sieht Symonds am ehesten auf einer "sehr aggressiven" Rennstrategie, "obwohl auch er ? wie alle anderen vermutlich auch ? sicherlich zweimal nachtanken wird. Ferrari scheint Rubens Barrichello mit wenig Benzin für einen kürzeren ersten Turn in den Grand Prix zu schicken ? in der Hoffnung, dass er die erste Phase des Großen Preises der USA kontrollieren kann. Dies würde es Michael Schumacher erlauben, den Anschluss an die Spitze zu halten, obwohl er mit mehr Benzin ins Rennen geht und daher erst später in die Boxengasse abbiegen wird."

"Die Williams' tippe ich auf einer eher konservativen Strategie. Gemeinsam mit Jaguar haben sie sich als einzige Michelin-Teams für die härtere der beiden zur Auswahl stehenden Reifenmischungen entschieden, was meine Vermutung noch unterstreicht. Das Zeitfenster für die ersten Boxenstopps könnte sich von Runde 16 bis hin zur 23. Runde erstrecken. Der Nachteil, den viel Treibstoff an Bord mit sich bringt, fällt hier in Indianapolis nicht so sehr ins Gewicht", ergänzte der Brite.

Konkret kosten zehn Kilogramm Benzin an Bord pro Runde "lediglich rund 0,23 Sekunden": "Daher erwarte ich, dass manche Teams recht vollgetankt am Start stehen, zumal auch der Reifenverschleiß keine übermäßig große Rolle spielt. Die 1,7 Kilometer lange Vollgaspassage bis zur ersten Kurve erleichtert Überholmanöver. Insbesondere die Williams', die mit rund 350 km/h gemessen wurden, scheinen dafür abgestimmt worden zu sein."

Doch was wird der Schlüssel für die Rennentscheidung sein? "Rubens Barrichello und Olivier Panis könnten während des ersten Turns für viel Verwirrung sorgen und das Gesamtergebnis beeinflussen", tippt Symonds. "Auf diese beiden Autos müssen wir während des Rennens besonders aufpassen. Abgesehen davon rechne ich damit, dass beide Williams' ausgesprochen konkurrenzfähig sein werden."