• 06.08.2006 19:48

Symonds: "Es hätte schlimmer kommen können"

Unmittelbar nach dem Rennen analysierte Renault-Chefingenieur Pat Symonds den Grand Prix von Ungarn und die Folgen für den WM-Kampf

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Pat, was genau war das Problem am Auto von Fernando Alonso?"
Pat Symonds: "Wir haben das Auto gerade erst zurückbekommen, ich hatte aber noch nicht Zeit, es mir genau anzusehen. Ich möchte daher auch noch nichts sagen, denn bei solchen Defekten sollte man lieber erst eine sorgfältige Untersuchung durchführen, um die Ursachen zu analysieren. In einer halben Stunde wissen wir schon mehr."

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds bewertet das Rennen in Ungarn mit sehr gemischten Gefühlen

Frage: "Im TV konnte man sehen, dass das Problem hinten rechts war."
Symonds: "Das stimmt, es war irgendetwas hinten rechts."#w1#

Radmutter dürfte kaputt gewesen sein

"Hinten rechts ist wohl die Radmutter weggeflogen." Pat Symonds

Frage: "Waren beide Hinterräder betroffen oder nur eines?"
Symonds: "Hinten rechts ist wohl die Radmutter weggeflogen, aber nicht, weil sie beim Boxenstopp nicht fest genug angezogen war, sondern weil da irgendetwas kaputt gewesen sein dürfte."

Frage: "Wie schätzt du die Situation zwischen Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso ein, als sie sich berührt haben?"
Symonds: "Was soll man dazu sagen? That's Racing! Daran gibt es nichts auszusetzen, was man reklamieren könnte. Michael ist ein harter Konkurrent, wie man weiß, aber so soll es ja auch sein."

Frage: "Was sagst du zur Reifensituation, denn in der ersten Phase hatte Michelin einen deutlichen Vorteil im Regen, nicht wahr?"
Symonds: "Ja. Bei wechselnden Bedingungen wie heute ist natürlich immer ein Reifen in einer Phase dominierend, aber in einer anderen Phase kann es ganz anders aussehen. Unter nassen Bedingungen war Michelin eindeutig besser als Bridgestone, aber das muss jetzt nicht immer so bleiben, denn es war nass und die Temperaturen waren ungewohnt niedrig. Mit abtrocknender Strecke funktionierten auch die Intermediates von Bridgestone sehr gut. Zum Schluss wurde es komplett trocken. Da wäre vielleicht wieder Michelin besser gewesen."

Alonso hatte mit den Intermediates Reifenprobleme

"Wir wollten uns mit der Strategie alles offen lassen, daher hatten wir viel Benzin an Bord." Pat Symonds

Frage: "Hattet ihr Reifenprobleme, als Jenson Button näher an Fernando Alonso herankam?"
Symonds: "Ja, da fehlte uns ein bisschen Grip. Wir wollten uns mit der Strategie alles offen lassen, daher hatten wir viel Benzin an Bord. Bei Button haben wir gesehen, dass sie nur kurz getankt haben. Insgesamt ist es aber schon richtig, dass die Intermediates nachgelassen haben. Fernando wollte dann auf die Trockenreifen wechseln, was wir auch gemacht haben."

Frage: "Heute sind beide WM-Rivalen ausgeschieden. Wie siehst du jetzt den Kampf um den Titel?"
Symonds: "Da ist immer noch alles offen. Nach so einem Rennen wie heute hat man ein komisches Gefühl, denn ich glaube, dass ein Doppelsieg durchaus möglich gewesen wäre. Wir haben also 18 Punkte verschenkt. Andererseits ändert sich in der WM-Entscheidung nichts, denn Ferrari hat uns bei den Konstrukteuren nur einen Punkt weggenommen. Es hätte schlimmer kommen können! Wir sind natürlich nicht happy, aber wie gesagt: Es hätte schlimmer kommen können."