• 12.09.2004 09:27

Symonds: Der kleinste Fehler kostet viel

Der Chefingenieur des Renault-Teams über das Qualifying, die hohen Top-Speeds und die Strategie im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Deine Fahrer starten von den Plätzen vier und neun, wie zufrieden bist du mit der Leistungen des Teams im Qualifying?"
Pat Symonds: "Wir haben in der Qualifikation mit Fernandos Auto eine ordentliche Leistung gezeigt und wir haben unser Ziel, dem Feld vorne so nahe wie möglich zu kommen, sicherlich erreicht. Jarno hat sich an diesem Wochenende in seinem Auto nicht wohl gefühlt, aber man sollte daran erinnern, dass lediglich vier Zehntelsekunden zwischen den beiden Autos liegen, auch wenn er vier Plätze hinter seinem Teamkollegen startet."

Titel-Bild zur News: Renault-Chefingenieur Pat Symonds

Pat Symonds weiß, dass die Strategie in Monza kein Pappenstil ist

"Alles in allem ist das Wochenende dennoch sehr reibungslos verlaufen, es gab keine bösen Überraschungen. Nachdem wir in der vergangenen Woche drei Testtage hatten, mussten wir lediglich am Freitag und Samstag unsere Schlüsse bestätigen und am Auto kleinere Veränderungen vornehmen, um sein Verhalten an die vorherrschenden Bedingungen anzupassen."#w1#

Frage: "Die Renault haben die Geschwindigkeitsmessungen konstant eingeführt: ist das eine Überraschungen?"
Symonds: "Dass wir unsere Fahrer regelmäßig vorne in der Tabelle der Höchstgeschwindigkeiten auf der Geraden gesehen haben war sicherlich eine der zufriedenstellendensten Aspekte des Wochenendes. Ich glaube, dass dies ein Hinweis auf den Fortschritt ist, den wir seit letztem Jahr auf allen Gebieten gemacht haben."

"Natürlich spiegeln die Geschwindigkeiten die exzellenten Verbesserungen wieder, die auf der Seite des Motors gemacht wurden, aber sie sind auch ein Beweis für die Qualität der Arbeit in unserem Windkanal. Solch gute Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen, während man ausreichend Abtrieb fährt, um konkurrenzfähig zu sein, benötigt ein extrem effizientes Aerodynamik-Paket. Das haben wir mit Sicherheit."

Frage: "Wie entwickelt ihr die Rennstrategie in Monza?"
Symonds: "Monza ist ein seltsamer Ort, wenn es darum geht, die Strategie zu planen. Auch wenn die Höchstgeschwindigkeit als sehr wichtig angesehen wird, und sie tatsächlich wichtig ist, um sicherzustellen, dass man sich selbst davor schützen kann, auf den Geraden überholt zu werden, ist dies in Wirklichkeit ein Kurs, wo Überholmanöver sehr selten sind."

"Die beste Möglichkeit kommt nach der Boxengerade, aber da die Kurve davor zu schnell ist, benötigt man für gewöhnlich einen hohen Geschwindigkeitsunterschied - über zehn Stundenkilometer mehr im Vergleich zum Gegner - um ihn unter normalen Umständen überholen zu können."

"Aus diesem Grund tendieren wir dazu, diesen Kurs mit Ungarn und Monaco zu vergleichen, wenn es darum geht, die Strategie zu planen, als wären die Positionen in der Qualifikation sogar noch wichtiger als gewöhnlich. Das mag vielleicht ein paar Leute überraschen, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass dies der Fall ist."

Frage: "Welche Schlüsse hast zugezogen, wie sich das Rennen entwickeln wird?"
Symonds: "Es hat sich in diesem Jahr der Trend abgezeichnet, dass wir die ersten Boxenstopps früher sehen werden als 2003 und ich gehe davon aus, dass sich das erste Fenster in der Runde neun herum öffnen wird. Demzufolge liegt das Fenster für den zweiten Stopp - der der letzte für alle Wettbewerber sein sollte - irgendwo zwischen der Runde 30 und 40."

"Monza ist ein seltsames Rennen wenn es darum geht, die Strategie zu planen und die vorherrschenden Umstände, wie Verkehr oder kleine Fehler bei der Boxenstopps, können sich stark auf den Ausgang auswirken. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Rennen wird das Timing und die Durchführung der Boxenstopps sein, sodass wir unsere Fahrer auf einen freien Streckenteil bringen können, wenn sie die Boxen verlassen. Es gibt nur sehr wenig Raum für Fehler und sogar der kleinste Fehler könnte sich in Bezug auf die Positionen im Ziel als sehr kostspielig erweisen."