Barrichello beim Ferrari-Heimspiel auf Pole Position

Rubens Barrichello sicherte sich die Pole in Monza vor Montoya und Schumacher - nur 0,960 Sekunden trennten die Top 10

(Motorsport-Total.com) - Bei bewölktem Himmel und Temperaturen knapp über 25 Grad Celsius bot der Königliche Park von Monza den vielen Zuschauern heute einen spannenden Qualifikations-Nachmittag. Am Ende hatte - sehr zur Freude der Tifosi - mit Rubens Barrichello ein Ferrari-Pilot die Nase vorne. Zweiter wurde Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) vor Michael Schumacher (Ferrari).

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello darf sich freuen: Ferrari-Poles in Monza sind doppelt schön

Letzterer wäre sicher in der ersten Startreihe gelandet, hätte eventuell sogar Chancen auf die Pole Position gehabt, verlor diese aber in der Parabolica-Kurve, wo er sich zu weit nach außen tragen ließ und kurz vom Gas gehen musste. Schumacher war damit im zweiten Einzelzeitfahren sogar etwas langsamer als im ersten Durchgang, in dem er sich mit Platz neun begnügen musste, und landete schlussendlich auf der dritten Position.#w1#

"Perfekte" Runde von Barrichello reicht für die Pole Position

Teamkollege Barrichello sicherte sich die Pole Position mit einer "perfekten" Runde, wie er selbst in einer ersten Reaktion sagte. Der Brasilianer kam mit einem mäßigen ersten Sektor und einem Top-Speed von 360 km/h auf eine Gesamtzeit von 1:20.089, was einen Vorsprung von 0,531 Sekunden auf Montoya, dessen BMW-Williams-Team das Vor-Qualifying dominiert hatte, bedeutete. Auch die Rückstände der weiteren Verfolger waren denkbar knapp - gleich zehn Piloten lagen innerhalb einer Sekunde.

Fernando Alonso (Renault/+ 0,556) schaffte mit etwas steiler eingestellten Flügeln als in den Freien Trainings den Sprung in die zweite Startreihe, während sich hinter ihm Takuma Sato (+ 0,626) und Jenson Button (beide BAR-Honda/+ 0,697) klassierten. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 0,788), Antonio Pizzonia (BMW-Williams/+ 0,799), der sich einige kleinere Fehler leistete, Jarno Trulli (Renault/+ 0,938) und David Coulthard (McLaren-Mercedes/+ 0,960) vervollständigten die Top 10.

Viel erwarten durfte man sich nach dem Vor-Qualifying von den beiden Sauber-Piloten, in der Entscheidung blieben Giancarlo Fisichella (15./+ 2,150) und Felipe Massa (16./+ 2,198) dann aber doch hinter den Erwartungen zurück. Jaguar-Rookie Christian Klien machte das Beste aus seinen Möglichkeiten, nistete sich mit 1,900 Sekunden Rückstand auf Platz 14 ein und war damit nur um knapp vier Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege Mark Webber (12.).

Heidfeld mit solider Leistung trotz weiterer Probleme

Im Toyota-Stallduell setzte sich Ricardo Zonta (11./+ 1,431) überraschend klar gegen Olivier Panis (13./+ 1,752) durch, während bei Jordan-Ford wieder einmal Nick Heidfeld der Schnellere war - allerdings unter ungünstigen Vorzeichen: Im Vor-Qualifying blieb der Mönchengladbacher wegen eines Defekts ohne Zeit und er musste somit die Entscheidung eröffnen. Wegen eines Motorschadens im Freien Training ist sein hart erkämpfter 17. Startplatz aber dennoch wertlos.

Ganz hinten könnte es nachträglich noch zu einer Veränderung des Klassements kommen, denn Zsolt Baumgartner war zwar auf der Strecke mit einer Zeit von 1:24.808 schneller als sein Minardi-Teamkollege Gianmaria Bruni, doch der Ungar kürzte nach einem Verbremser die erste Schikane ab und muss daher mit einer Disqualifikation rechnen. Einen großen Unterschied macht das bei seinem 19. Platz in der Zeitentabelle freilich nicht.

Interessant zu beobachten war im zweiten Teil des Qualifyings, dass einige Teams - unter anderem Renault und BAR-Honda - die Flügel steiler einstellten, um für ein etwaiges Regenrennen morgen gerüstet zu sein. Auch die Top-Speed-Wertung ist einen flüchtigen Blick wert: Trulli lag dort mit 363 km/h voran, gefolgt von Michael Schumacher (ebenfalls 363), Fisichella (362), Coulthard, Massa und Räikkönen (jeweils 361).