Symonds dämpft nach dem Sieg die Euphorie

Renault hat den ersten Grand Prix gewonnen, Chefingenieur Pat Symonds weiß aber, dass wieder schwierigere Tage kommen werden

(Motorsport-Total.com) - Schon bei den Wintertests hat Renault überzeugt, weshalb der heutige Triumph von Giancarlo Fisichella im Melbourner Albert Park im Prinzip als Favoritensieg zu werten ist. Das französische Team befindet sich damit auf dem besten Weg, in den WM-Kampf einzugreifen, doch von einer Dominanz im Stile Ferraris ist man noch weit entfernt.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso

Sind das die großen WM-Favoriten 2005? Fisichella und Alonso jubeln...

Das ist auch Chefingenieur Pat Symonds bewusst, der sich zwar in seinen optimistischen Aussagen vor dem ersten Rennen bestätigt sieht, in einer ersten Stellungnahme nach Platz eins und drei aber mit beiden Füßen auf dem Boden blieb: "Wir hatten hier letztes Jahr schon ein gutes Rennen und diesmal sogar ein großartiges, aber ich glaube mich zu erinnern, dass ich letztes Jahr gesagt habe, dass man erst einmal die weiteren Rennen abwarten muss", teilte er mit.#w1#

"Man muss die Umstände sehen, wie dieses Resultat zustande gekommen ist. Die McLarens waren heute weg vom Fenster, aber es wird in diesem Jahr noch viel enger. Trotzdem bedeutet uns das viel, keine Frage", so der Brite weiter. "Wir hatten einen guten Winter, waren zuversichtlich und dies ist ein großartiger Ausgang dieses Rennens. Dass beide Fahrer auf dem Podium sind, ist die Krönung, und ich denke, wir werden auch von 'Fisico' noch einiges mehr sehen."

Der Vorsprung des Italieners von nur 5,5 Sekunden auf den zweitplatzierten Barrichello täuscht, denn in Wahrheit war der Renault R25 das mit Abstand schnellste Auto im Feld: Fisichellas schnellste Runde - erzielt erst kurz vor Schluss, um noch einmal Stärke zu demonstrieren - lag bei 1:25.994, Teamkollege Fernando Alonso war sogar um 0,311 Sekunden schneller. Der Konkurrenz fehlte auf diese Zeiten mehr als eine halbe Sekunde.

Dabei stellte Fisichella nach dem Grand Prix noch extra fest, dass er "sehr konservativ" gefahren ist, weil er sich von den Verfolgern nie wirklich gefordert fühlte. Dies ist auch als gutes Zeichen für Malaysia in zwei Wochen zu werten, schließlich kommt der 'Sepang International Circuit' dem R25 zumindest auf dem Papier besser entgegen als Melbourne. Die schnellen Kurven müssten der ausgereiften Aerodynamik der gelb-blauen Boliden entgegenkommen.