Sutil: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen"

Adrian Sutil freut sich, dass sein Teamkollege Paul di Resta in Monza wertvolle WM-Punkte für Force India holt

(Motorsport-Total.com) - Für Adrian Sutil war beim Grand Prix von Italien bereits nach neun Runden Schluss. Ein Hydraulikdefekt zwang den Force-India-Piloten zur Aufgabe. Im Interview spricht der 28-Jährige über den turbulenten Start, die Erfolgschancen seiner Einstoppstrategie und die Aussichten auf die kommenden Rennen. Für den kommenden Lauf in Singapur ist bei Force India ein Update geplant.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil rechnet sich bei den kommenden Rennen bessere Chancen aus

Frage: "Adrian, schmerzt dieser Ausfall noch mehr, wenn man sieht, wo dein Teamkollege Paul di Resta am Ende gelandet ist?"
Adrian Sutil: "Nein, das freut mich eigentlich sogar, denn wir brauchen Punkte. So hat wenigstens einer heute gepunktet. Ich glaube, dass das allgemein kein einfaches Wochenende für uns war. Wir hatten heute ziemliches Glück, dass einer in die Punkte gefahren ist. Vor allem dann auch noch auf den achten Platz, während beide Sauber ausgefallen sind. Das ist für die Konstrukteurs-WM auch sehr wichtig, denn jetzt haben wir sie überholt. Es sind so viele ausgefallen - wenn das nicht so gewesen wäre, hätten wir uns mehr nach hinten gearbeitet."

"So sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Paul hat sein Bestes gegeben, das war wichtig. Jetzt müssen wir halt schauen, dass wir unseren Speed zurückfinden. Aber ich glaube, das schaffen wir, denn diese Strecke war für uns nicht so gut. Was mein Rennen angeht sowieso, denn es war sehr kurz. Als Tonio gleich mehrere Autos abgeräumt hat, war ich komplett an der falschen Stelle. Da musste ich außen herum, war komplett blockiert. Ich konnte die Schikane nicht abkürzen, musste stattdessen außen durch den Kies fahren. Das kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor bis ich da endlich raus war."

Frage: "Du hattest allerdings einen guten Platz, um dir das ganze Chaos anzusehen, oder?"
Frage: "Ich hatte eine super Aussicht. Ich habe es richtig schön gesehen und nur gedacht: 'Oh nee. Was machst du jetzt?' Dann hat mich auch noch der Jaime [Alguersuari; Anm. d. Red.] hinten leicht berührt. Dadurch habe ich mich auch noch leicht nach innen gedreht. Somit war ich nach Turn eins innen in der Wiese. Da fährt man eigentlich nie lang [lacht]."

Frage: "War das die Revanche für das Freie Training?"
Sutil: "Nein, das kann passieren. Ich musste einfach so verlangsamen und hinter mir kam es zu dem ganzen Chaos. Aber ich denke immer noch: Mit den harten Reifen war es nicht schlecht. Der Restart war natürlich sehr schwierig, die Reifen waren kalt. Ich war auf Platz 17, nach fünf oder sechs Runden war ich dann 14. Ich hätte meine Einstoppstrategie probiert und glaube, ein Punkte wäre möglich gewesen. Ich denke mal, Achter und Zehnter wäre heute das Resultat."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Italien


Frage: "Warum war Alguesuari überhaupt in deiner Nähe? War dein Start so schlecht?"
Sutil: "Der Start war nicht so gut. Und dann beim Anbremsen habe ich einfach keine Lücke gefunden. Das war ein bisschen schwierig. Beim Start hat im ersten Moment die Kupplung geschliffen, da bin ich nicht gut weggekommen. Aber wie gesagt, meine Strategie war sowieso, lieber erstmal ein paar Plätze zu verlieren, aber drinzubleiben und dann lange durchfahren zu können."

Frage: "Gab es während der Safety-Car-Phase die Überlegung, vielleicht auf eine Strategie mit weichen Reifen zu wechseln?"
Sutil: "Ja, das hätte man machen können. Aber andererseits hätte uns das [die Safety-Car-Phase] auch bei unserer Einstoppstrategie helfen können. Schließlich konnten wir etwas länger fahren. Dann wäre es einfach gut gewesen, vielleicht 20 Runden damit zu fahren und am Ende nur noch den weichen Reifen aufzuziehen. 23 waren für uns schon fast kritisch, aber 20 Runden hätten wir geschaft. Somit sind wir draußen geblieben und haben es probiert. Man weiß nicht genau, wie es ausgegangen wäre. Wenn man sieht, wie stark Perez auch nach 28 Runden war, dann ist es schade."

¿pbvin|512|4054||0|1pb¿Frage: "Was hat dann zum Ausfall geführt?"
Sutil: "Ich habe zuerst in der Curva Grande die Servolenkung verloren und dann beim Runterschalten ging nichts mehr. Ich bin im sechsten Gang steckengeblieben und musste aufgeben. Hinten ist irgendein Schlauch aufgerissen und dann kam das ganze Öl raus. Die Hydraulik hat dadurch Druck verloren und das war's dann."

Frage: "Glaubst du, dass man Sebastian Vettel jetzt schon zum Gewinn des WM-Titels gratulieren kann?"
Sutil: "Ich hätte ihm schon nach dem letzten Rennen gratuliert. Das ist, denke ich, schon klar. Der fährt das jetzt nach Hause."

Frage: "Wie geht es jetzt für Force India weiter? Monza ist eine Low-Downforce-Strecke, was früher euer Terrain war. In den vergangenen Jahren hat sich das ein wenig gedreht. Glaubst du, dass euch die kommenden High-Downforce-Kurse eher liegen werden?"
Sutil: "Ganz genau, das glaube ich schon. Die Strecken, auf denen mehr Abtrieb gefragt ist, sollten uns gut liegen. Davon kommen jetzt einige. Außerdem bekommen wir in Singapur ein Update, das hilft uns bestimmt ein bisschen. Ich glaube, dass das hier ein schwieriges Wochenende war und es besser werden sollte."

Frage: "Was genau bekommt ihr in Singapur?"
Sutil: "Kleinigkeiten. Das erzähle ich euch dann in Singapur. Wir sind da immer noch am Arbeiten, aber genaue Details teile ich euch dann in Singapur mit."

Frage: "Handelt es sich um etwas Besonderes?"
Sutil: "Abwarten."

Frage: "Ist für Indien noch etwas Neues geplant?"
Sutil: "Nein, für Indien nicht mehr. Das wird jetzt wahrscheinlich das letzte Update sein."

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