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  • 26.11.2011 22:42

  • von Dieter Rencken & Fabian Hust

Sutil: "So funktioniert das hier nun einmal"

Der Force-India-Pilot über sein Qualifying, den Druck, der bei jedem Rennen mitfährt, und das Warten auf einen Vertrag

(Motorsport-Total.com) - Mit der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien kann Adrian Sutil zufrieden sein. Mit 1,380 Sekunden Rückstand qualifizierte sich der Deutsche auf dem achten Rang: "Bisher war es ein sehr gutes Wochenende. Für uns lief jede Einheit gut, das Auto hat sich gut angefühlt. Wir konnten uns auf die Arbeit am Setup konzentrieren hatten dann ein gutes Qualifying."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil muss sich noch gedulden, bis er weiß, wo er 2012 fährt

Der Force-India-Pilot ist überzeugt, dass er aus dem Auto alles herausgeholt hat: "Ich konnte einfach nicht schneller fahren. Diese Zeit bin ich häufig gefahren. Ich denke, dass dies einfach das Maximum war. Zudem glaube ich, dass im letzten Qualifying-Durchgang alle ein wenig langsamer waren."

"Die Asphalttemperatur ging zurück und die Windrichtung hatte sich etwas verändert. Für mich war es im Mittelsektor etwas schwieriger zu fahren. Wir haben dennoch gute Arbeit geleistet, liegen nur ein paar Zehntelsekunden hinter den Ferrari und Mercedes. Mit einem Force India ist das meiner Meinung nach ein guter Job."

Der 28-Jährige startet quasi im Mercedes-Sandwich, denn Nico Rosberg steht zwei Positionen vor ihm, Michael Schumacher zwei Ränge hinter ihm: "Normalerweise haben sie ja ein Auto, das deutlich stärker ist als unseres. Aber wir sind an ihnen dran, was ermutigend ist. Ich werde natürlich so viel Druck machen, wie ich nur kann."

"Aber vielleicht wäre es etwas zu viel des Guten, wenn ich sage, dass ich sie schlagen möchte. Aber unser Auto ist nur ein paar Zehntelsekunden langsamer und war auf den Longruns sehr stark. Ich nehme es einfach so, wie es kommt."

Sutil ist bekannt als Fahrer, der im Regen besonders stark ist, insofern würde er sich keine Sorgen machen, sollten die Meteorologen mit ihrer Prognose Recht behalten: "Egal, wie die Situation aussieht, ob es nass ist oder trocken, meiner Meinung nach können wir ein gutes Rennen fahren. Im Rennen ist die Angelegenheit natürlich riskanter, da kann es für dich laufen oder genau gegenteilig gegen dich. Im Trockenen ist es natürlich etwas sicherer."

Mit dem Ende der Saison kann Sutil auch ein positives Fazit ziehen: "Zu Beginn war es etwas schwierig, da das Auto einfach nicht bei der Musik war. Ich hatte ein paar Probleme mit den neuen Reifen, vor allem im Qualifying. Aber nach ein paar Updates und als ich in besserer Form war, lief es besser. Ja, es war zu Beginn für mich nicht die einfachste Saison. Aber ich habe mich wieder aufgerappelt und in den vergangenen zehn oder zwölf Rennen lief es offensichtlich wieder besser."

In Bezug auf 2012 hängt Sutil jedoch noch in der Luft: "Da gibt es noch keine Fortschritte. Ich denke, dass ich allen gezeigt habe, zu was ich fähig bin, und mehr kann ich nicht machen. Ich kann damit schon umgehen, auch wenn es natürlich schöner ist, wenn man etwas früher Bescheid weiß."

Unter zusätzlichen Druck sieht sich Sutil angesichts der aktuellen Situation jedoch nicht gesetzt: "Ich versuche sowieso immer im Rennen mein Bestes zu geben. Ich habe also immer Druck. Ich möchte ja nie ein schlechtes Rennen fahren, sondern immer an das Limit gehen. Ich mache immer Druck, aber das muss man natürlich intelligent machen. Die erste Kurve kann hier ziemlich schwierig sein. Da muss man aufpassen. Das Rennen ist ja schließlich auch lang."

"Man muss in jedem Rennen hundertprozentige Leistung zeigen, als wenn es dein letztes Rennen wäre. So funktioniert das hier nun einmal, aber damit habe ich auch kein Problem. In einem Rennen schneidest du gut ab und du bist im Nirgendwo, beim nächsten bist du dann wieder vorne mit dabei. Das Business hier ist ein sehr schnelllebiges. Natürlich ist es immer schön, wenn man einen Vertrag hat."

In Bezug auf die Teamwahl für 2012 habe er "keine erste Wahl". "Natürlich bin ich zu diesem Team und Vijay Mallya sehr loyal. Ich bin zu ihm ehrlich. Ich hoffe, dass er auch ebenso ehrlich zu mir ist, deswegen müssen wir noch etwas abwarten. Ich mag dieses Team, ich fühle mich hier sehr wohl. Wir haben uns verbessert und sind stolz darauf, denn daran haben wir zusammen gearbeitet. Es ist beeindruckend, wo wir jetzt stehen. Ich würde hier gern eine weitere Saison verbringen."