Sutil: "Könnte unsere beste Saison werden"
Überrascht vom Schumacher-Comeback, aber optimistisch für die kommende Saison: Force-India-Pilot Adrian Sutil im Interview
(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche hat Adrian Sutil in Silverstone das Rollout mit dem neuen Force India absolviert, seit heute Morgen sitzt er in Jerez de la Frontera wieder im VJM03. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' macht der Deutsche einen selbstbewussten Eindruck, was die bevorstehende Formel-1-Saison angeht.

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Adrian Sutil fiebert der neuen Formel-1-Saison recht selbstbewusst entgegen
Frage: "Adrian, neues Spiel, neues Glück! Ihr wart vergangenes Jahr vor allem gegen Ende hin stark. Wie sieht es dieses Jahr aus und was erwartest du dir?"
Adrian Sutil: "Ich hoffe, wir sind diesmal gleich von Anfang an stark. Es könnte glaube ich unsere beste Saison werden. Zumindest jetzt am Anfang sieht es wirklich sehr gut aus und alle sind sehr motiviert. Ich glaube, das könnte der beste Start der letzten Jahre werden. Dann schauen wir mal, wie es weiterläuft. Es ist jetzt noch sehr früh. Am ersten Tag hier hatten wir leider sehr viel Regen, man kann also nicht großartig was daraus schließen, aber die Hoffnung ist da. Ich habe über den Winter die gute Arbeit gesehen, deswegen bin ich überzeugt, dass wir uns wirklich groß gesteigert haben."#w1#
Frage: "Ihr habt Konstanz in der Fahrerpaarung und auch im gesamten Team. Ist das ein wichtiger Faktor, weil endlich Ruhe drin ist und ihr darauf aufbauen könnt?"
Sutil: "Ja, das ist ganz wichtig. Deswegen war es einer der besten Winter, die es bisher in unserem Team gegeben hat. Es war Ruhe, man konnte sich auf die Arbeit am Auto konzentrieren und versuchen, das Bestmögliche rauszuholen. In den vergangenen Jahren waren immer viele Probleme im Team, die geklärt werden mussten, und das merkt man am Ende am Auto, keine Frage. Jetzt sind alle Weichen gut gestellt, Konstanz im Team und keine großen Veränderungen. Das sollte uns für unsere Performance sehr helfen."
Frage: "Werfen wir einen Blick auf die Konkurrenz. Gegen wen hoffst du fahren zu können?"
Sutil: "Ich hoffe natürlich, gegen die vordersten Teams zu fahren! Ferrari, Mercedes, McLaren wird auch noch stark sein. Red Bull darf man auch nicht vergessen. Aber dann könnten schon wir kommen. Schwer zu sagen, aber die Top 10 sollten wir anvisieren. Wenn die genannten Teams vor uns sein sollten, wäre ich nicht traurig, denn davon muss man ausgehen. Zu sagen, die können wir schlagen, wäre überheblich, aber es wäre schön, vorne reinzufahren und ein paar gute Teams zu ärgern."
Frage: "Beobachtest du auch die neuen Teams oder interessiert dich das nicht?"
Sutil: "Ich beobachte alle Teams, aber bei vielen Teams gab es in diesem Winter Reibereien. Das merkt man wie gesagt am Ende an der Performance. Deswegen glaube ich, dass die anderen Teams schlagbar sind. Die neuen Teams haben es schwer, keine Frage, denn wenn man neu in die Formel 1 kommt, braucht man Erfahrung. Es wäre ein sehr schlechtes Zeichen, wenn die um die vorderen Plätze mitfahren würden, denn dann würden die anderen etwas falsch machen."
Frage: "Sechs deutsche Formel-1-Piloten - was sagst du dazu?"
Sutil: "Unsere Nation ist immer sehr stark, was ein gutes Zeichen für die Nachwuchsarbeit in Deutschland ist. Michael Schumacher war natürlich eine große Sache für Deutschland - an das Comeback hätte ich nie geglaubt, aber es ist passiert. Jeder freut sich darauf, gegen ihn anzutreten, besonders die jungen Fahrer."
Frage: "Ist es für dich etwas Besonderes, in Bahrain auf dem Grid vielleicht sogar in seiner Nähe zu stehen?"
Sutil: "Hoffentlich vor ihm, das würde mir am meisten gefallen! Im Ernst: Er ist ein Gegner wie jeder andere, denn man muss gegen jeden kämpfen - egal, wer da im Auto sitzt. Aber er ist einfach ein Held in der Formel 1. Einen siebenfachen Weltmeister hat es noch nie gegeben. Das muss man respektieren und ihm hoch anrechnen. Er ist ein großartiger Fahrer und man möchte sich ja mit den Besten messen."
Frage: "Das erste Rennen findet dieses Jahr in Bahrain statt. Was ist dort das Besondere, die größte Herausforderung am Kurs?"
Sutil: "Das Besondere ist das neue Layout. Gleich nach dem ersten Sektor wird jetzt eine andere Variante gefahren. Die Strecke war schon so gebaut, aber den Teil haben wir nie benutzt. Die Strecke ist glaube ich 6,3 Kilometer lang, also eine der längsten. Die halbe Strecke ist neu und das macht es sehr interessant. Man benötigt nun mehr Downforce, weil es dort mehr Kurven hat. So gesehen wird es ein interessanter Grand Prix - und es ist der erste Grand Prix mit einigen neuen Fahrzeugen am Grid, neuen Regeln, vollgetankt, alle in der ersten Kurve in der Spitzkehre. Das kann heikel werden."

