• 23.10.2010 17:14

  • von Dieter Rencken

Sutil: "Kein Grund, enttäuscht zu sein"

Startplatz 14 bedeutet für Force-India-Fahrer Adrian Sutil nicht das Ende der Welt - Konzentration gilt dem Jahresendspurt und der neuen Rennsaison 2011

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Rennen zählten Adrian Sutil und Force India noch zu den regelmäßigern Teilnehmern am Top-10-Finale der Qualifikation, seit einigen Wochen muss sich das deutsch-indische Gespann aber vermehrt mit Positionen im Mittelfeld zufrieden geben. In Südkorea kam Sutil prompt nicht über den 14. Platz hinaus, steckt den Kopf angesichts dieser Ausgangslage allerdings nicht in den Sand. In seiner Medienrunde erläutert der 27-Jährige, wie er seine aktuelle Situation einschätzen würde.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil sieht seine Situation realistisch und setzt auf den Aufwärtstrend 2011

Frage: "Adrian, wie war die Qualifikation aus deiner Sicht? Hättest du dir etwas mehr erwartet?"
Adrian Sutil: "Nein. Ich hatte damit gerechnet, dass wir in der Region ankommen würden, wo wir uns nun auch befinden. Das war das Maximum, was wir erreichen konnten."

"Es gibt keinen Grund, enttäuscht zu sein. Das ist nun einmal die aktuelle Leistungsfähigkeit des Autos. Daran müssen wir arbeiten. Dafür ist es nun vielleicht ein bisschen zu spät, doch wir haben ein Defizit beim Abtrieb. In den schnellen Kurven verlieren wir zu viel Zeit."

"Aus diesem Grund befinden wir uns im Augenblick in dieser Lage. Im Rennen sollten wir aber besser aussehen und da bin ich auch ganz zuversichtlich. Die Qualifikation war ordentlich, mir ist eine gute Runde gelungen."

Sutil: Rang 14 ist keine Enttäuschung

Frage: "Wenn dir klar ist, dass Rang 14 das Maximum ist, hat das dann auch einen Einfluss auf deine Herangehensweise an die Qualifikation?"
Sutil: "Nein. Ich tue ja schließlich immer meinen Job."

"Man versucht einfach, stets so schnell wie möglich zu sein. Es ist ja nicht so, dass das Auto schwierig zu fahren wäre. Das Fahrzeug lässt sich prima fahren, zumal wir auf den Geraden recht flott unterwegs sind. Wir sind aber halt nicht schnell genug, um ganz vorne zu stehen."

"Es wird stets ein schnelleres und ein langsameres Auto geben, doch du musst immer deinen Job erledigen." Adrian Sutil

"Nun geht es darum, am Auto für 2011 zu arbeiten, um diesen Rennwagen zu verbessern. So ist das in der Formel 1: Man probiert immer, sich Schritt für Schritt zu steigern. Es wird stets ein schnelleres und ein langsameres Auto geben, doch du musst immer deinen Job erledigen."

Frage: "Wie frustrierend ist es für dich, in dieser Saison bereits regelmäßig in den Top 10 gewesen zu sein und nun lediglich im Mittelfeld zu landen? Weshalb schwimmen euch die Felle davon?"
Sutil: "Ja, wir sind ein bisschen ins Hintertreffen geraten."

"Sauber und Williams haben in der Qualifikation einen großen Schritt nach vorne gemacht, denke ich. Sie lagen immer hinter uns hatten so ihre Probleme, nun sind sie vor uns. Das macht genau vier Positionen aus. Streicht man diese Autos heraus, rangiere ich auf Platz zehn und befinde mich dort, wo ich schon zu Saisonbeginn war."¿pbvin|512|3206|südkorea|0|1pb¿

Sauber und Williams haben aufgeholt

Frage: "Was also tun diese Teams? Was machen sie anders?"
Sutil: "Williams ist natürlich ein starkes Team. Anfangs hatten sie rundherum einfach nur ein bisschen Verspätung. Sie waren schon im vergangenen Jahr gut unterwegs. Ich hatte sie schon im Verdacht, dass ihnen eine Verbesserung gelingen könnte."

"Das trifft auch auf Sauber zu, die im Winter ein paar Schwierigkeiten hatten. Sie machen nichts anderes als wir uns sind auch nicht so viel schneller. Sie haben nur eben gerade die Nase etwas vor uns. Es kommt immer auf die jeweilige Strecke an. Hier ist es ein Sekundenbruchteil."

"Es ist wichtig, im Winter gute Arbeit beim neuen Auto zu leisten." Adrian Sutil

"Aufholen ist aber in jedem Fall schwierig. Sie verbessern ihre Autos so schnell wie möglich und wir tun das gleiche. Daher könnte es knifflig werden, in diesem Jahr noch etwas zu bewegen. Daher sage ich: Es ist wichtig, im Winter gute Arbeit beim neuen Auto zu leisten und 2011 gut aus den Startlöchern zu kommen."

Frage: "Im Fahrerlager gibt es einige Stimmen, die sagen, dass Force India darunter leidet, dass einige Schlüsselpersonen von Bord gegangen sind..."
Sutil: "Dessen bin ich mir bewusst. So sehe ich das aber nicht. Sie haben natürlich gute Arbeit geleistet, denn sie waren Teil unseres Teams."

"Es gibt allerdings immer irgendjemanden, der einen Rennstall verlässt und einem anderen beitritt. So läuft der Hase in der Formel 1. Wir haben viele gute Leute bei uns und Mark Smith hat bislang gute Arbeit geleistet. Andy Green, unser neuer Technischer Direktor, ist ein sehr erfahrener Bursche."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Südkorea


"Er kann Großes bewirken. Ich bin überzeugt davon: Wir werden wieder zu einer guten Form zurückkehren können. Wir verlieren nicht aufgrund der Leute in unserem Team. Das sind alles fähige Personen, brauchen aber halt ihre Zeit."

Die sportliche Zukunft ist noch nicht geklärt

Frage: "Inwiefern beeinflussen die Vorgänge im Team deine Entscheidung für die kommende Saison? Nach welchen entscheidenden Faktoren hältst du Ausschau?"
Sutil: "Naja, ich möchte mich in einem Team wohlfühlen. Zunächst einmal brauche ich ein paar Optionen. Wenn ich über einen Teamwechsel nachdenke, brauche ich eine viel bessere Möglichkeit, um mir ernsthaft Gedanken zu machen."

"Ich glaube noch immer, dass Force India absolut Top-10-fähig ist. Es ist ja nicht so, dass ich nun glaube, das Team verlassen zu müssen, weil wir aktuell auf Platz 14 stehen. Ich habe noch immer Vertrauen in diese Mannschaft. Außerdem ändern sich im kommenden Jahr die Regeln."

"Ich möchte bestmöglich abschneiden und will früher oder später auch Rennen gewinnen." Adrian Sutil

"KERS kehrt zurück und ich denke, wir werden ein richtig gutes Auto haben. Wir sollten konkurrenzfähiger sein als noch in diesem Jahr. Natürlich will ich mich selbst von Jahr zu Jahr verbessern. Ich möchte bestmöglich abschneiden und will früher oder später auch Rennen gewinnen. Das ist aber nicht so einfach."

"Es ist schön, dass ich einen guten Saisonstart mit einigen guten Ergebnissen hatte. Das war eine gute Zeit für mich, jetzt ist es vielleicht etwas härter. Punkte sind nun aber allemal noch drin. Wir sind immer knapp dran an den Top 10. Es gibt also nichts, um das man sich ernsthaft Sorgen machen müsste."

Frage: "Das hört sich nun aber so an, als würdest du zum Verbleib bei Force India tendieren. Zuletzt hatte es eher den Anschein, du würdest deine Optionen sondieren..."
Sutil: "Lasst mich einfach darüber nachdenken (lacht; Anm. d. Red.)."

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