Sutil: "Es kann nur besser werden!"
Adrian Sutil berichtet in seiner aktuellen Kolumne vom Wochenende in Magny-Cours, an dem er nicht gerade vom Glück verfolgt wurde
(Motorsport-Total.com) - Nach den Rennen in Montréal und in den USA war ich wirklich froh, wieder nach Europa zu kommen. Ich habe die Zeit genutzt, um meine neue Wohnung in der Schweiz einzurichten, und hatte noch eine Veranstaltung im Kartpalast in München für meinen Partner Medion.

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Nach den Nordamerikarennen hatte alles so viel versprechend ausgesehen...
An die Rennstrecke von Magny-Cours hatte ich eigentlich nur gute Erinnerungen. Hier war ich mit der Formel 3 und habe mich bei den Tests und Rennen, die ich dort gefahren habe, sehr wohl gefühlt. Auch letztes Jahr, als ich noch Freitagsfahrer in der Formel 1 war, lief es ganz gut für mich in Magny-Cours. Ich mag Rennstrecken mit schnellen Passagen. Also habe ich mich auch entsprechend auf das Wochenende gefreut.#w1#
Zurück am Boden der Realität
Am Freitag wurden wir dann sehr schnell in die Realität der Formel 1 zurückgeholt. Konnten wir in Indianapolis noch mit dem Mittelfeld kämpfen und brauchbare Zeiten fahren, lief in Magny-Cours vom ersten Tag an alles gegen uns.

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Zum Zuschauen verdammt: Im Freien Training streikte die Hydraulik Zoom
Im ersten Freien Training musste ich überwiegend zuschauen, weil meine Hydraulik streikte, und meine Mechaniker mussten das System aus dem T-Car ausbauen und tauschen. Im zweiten Freien Training konnte ich dann erste Erfahrungen sammeln, aber das Auto fühlte sich nicht wirklich gut an. Es war extrem unruhig und ich hatte gerade in schnellen Kurven fürchterlich zu kämpfen.
Samstag war es dann die Kupplung, die Probleme machte. Leider wiederholte sich das Problem auch im Qualifying, als ich meinen zweiten Anlauf für eine gute Runde starten wollte.
Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie hart alle bei Spyker arbeiten und sich nicht von den Problemen beeinflussen lassen. Den Mechanikern und Ingenieuren gebührt großer Respekt. Was sie leisten, wird leider nicht so wahrgenommen, aber das Arbeitspensum und die Belastung sind enorm.
Eigentlich war ich Samstagabend überzeugt, dass wir alles Pech, was man so haben kann, jetzt hinter uns haben und es am Sonntag nur besser werden kann.
Problem an der Elektronik vor dem Start

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Auch im Rennen, hier hinter dem Teamkollegen, lief es nicht nach Plan Zoom
Leider lag ich da falsch. Mein Auto stand in der Startaufstellung, als man kurz vor dem Start ein Problem an der Elektronik feststellte und man mich aufforderte, sofort in die Box zu laufen, um in das T-Car zu steigen und aus der Boxengasse zu starten. Zum Glück war das Ersatzauto an diesem Wochenende für mich vorbereitet, so passten wenigstens der Sitz und die Pedale perfekt. Aber ein Ersatzauto fühlt sich nie zu 100 Prozent so an wie das Einsatzauto, mit dem man unterwegs war.
Ich habe ein paar Runden gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Leider hing ich am Anfang hinter meinem Teamkollegen fest, was mich einiges an Zeit gekostet hat. Als ich dann vorbei war, konnte ich ganz ordentliche Zeiten fahren. Den Anschluss an die Gruppe vor mir konnte ich allerdings nicht mehr finden. Am Ende war ich froh, das Auto ins Ziel gebracht zu haben.
Jetzt geht es direkt nach Silverstone und wir alle hoffen auf ein Rennen, bei dem alles nur besser werden kann.


