Surer: "Sehe Villeneuve die Saison nicht zu Ende fahren"

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve steht nach sechs Formel-1-Rennen seit seinem Comeback noch immer ohne einen einzigen WM-Punkt da und steht im Sauber-Team bereits unter einem gewissen Druck. Zwar präsentierte er sich am vergangenen Wochenende in Bahrain in besserer Form als in Australien und Malaysia, doch den Anspruch eines Ex-Weltmeisters kann er nach wie vor nicht erfüllen.

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Sauber-Pilot Jacques Villeneuve steckt derzeit in einer tiefen Formkrise

Dieser Ansicht ist auch 'F1Total.com'-Experte Marc Surer: "Es scheint, dass seine Zeit in der Formel 1 langsam abläuft. Ein guter Rennfahrer kann sich immer auf Gegebenheiten einstellen. Villeneuve schafft das offensichtlich nicht. Es war schon immer so, dass man technische Entwicklungen als Hilfestellung nimmt, um schneller und perfekter zu werden. Wenn das ein Fahrer nicht nutzen kann, ist er fehl am Platz", analysiert der Schweizer.#w1#

Ist Villeneuve für die moderne Formel 1 nicht geeignet?

Bekanntlich erklärt Villeneuve seine derzeitige Schwächeperiode damit, dass er mit der komplexen Elektronik des Sauber-Petronas C24 nicht zurechtkommt, während ihm auch die Bremsen zu schaffen machen. Bei Renault seien diese Bereiche im vergangenen Jahr weniger problematisch gewesen, meinte er am Wochenende im Interview mit 'F1Total.com'. Umgekehrt ist es aber seine Aufgabe, diese Systeme schnellstmöglich zu verstehen.

Ein weiteres Problem für den 33-Jährigen ist, dass ihm die Sauber-Ingenieure scheinbar nicht allzu viele Freiheiten lassen, was das Setup angeht, obwohl er dafür bekannt ist, seine Autos immer besonders unkonventionell abzustimmen. Villeneuve ist einer, der eher sich selbst vertraut als irgendwelchen Computerausdrucken, einer, der ein Auto durch und durch spüren muss und nicht viel von komplexen Telemetriedaten hält.

Surer: Sauber sollte Villeneuve noch eine Chance geben

"Das Sauber-Team muss ihm die Chance geben, das Auto nach seinem Gutdünken abzustimmen", findet Surer. "Villeneuve war schon immer einer, der mit seinem eigenen Setup gefahren ist. Damit hat er früher schon WilliamsF1 zur Verzweiflung gebracht. Sauber sollte zumindest mal auf diese Wünsche eingehen und dann schauen, was dabei rauskommt. Das steht ihm einfach zu. Danach darf man ihn beurteilen."

Doch bei aller Sympathie glaubt der heutige TV-Kommentator nicht daran, dass sich der Sauber-Pilot noch einmal erfangen wird: "Ich sehe Villeneuve die Saison nicht zu Ende fahren", sagt Surer. "In Montreal sollte er unbedingt am Start sein, alleine schon wegen den nostalgischen Gefühlen. Er würde als Typ auf jeden Fall fehlen. Man kann nur hoffen, dass er sich steigern wird, damit es keinen Grund gibt, ihn loszuwerden. Aber leider fehlt mir da der Glaube."