• 06.04.2005 12:29

BMW WilliamsF1 Team hofft auf weniger Luftwiderstand

Mit aerodynamischen Modifikationen hat das BMW WilliamsF1 Team Abtrieb gefunden, doch jetzt muss Luftwiderstand reduziert werden

(Motorsport-Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team belegt nach drei Rennen der Saison 2005 mit 13 Punkten den vierten Platz der Konstrukteurs-WM, womit nach den eher ernüchternden Wintertestfahrten nicht unbedingt zu rechnen gewesen ist. Zu verdanken ist dies einer Reihe von aerodynamischen Verbesserungen, die nach dem Saisonauftakt in Australien entwickelt worden sind.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Das BMW WilliamsF1 Team befindet sich seit Malaysia auf dem richtigen Weg

Bereits in Malaysia waren einige neue Teile am Williams BMW FW27, was Nick Heidfeld prompt auf das Podium brachte, während vor Bahrain eine stark überarbeitete Heckpartie und modifizierte Radaufhängungen eingeführt wurden. Die beiden BMW WilliamsF1 Team Fahrer qualifizierten sich damit für die Startpositionen vier und fünf, hatten aber im Rennen Pech - Heidfeld schied mit Motorschaden aus, Webber landete mit gedrosselter Drehzahl und einem Ausritt immerhin auf Rang sechs.#w1#

Abtrieb passt, jetzt muss der Luftwiderstand reduziert werden

Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1, ist aber recht zufrieden mit dem Kurs, der in den letzten Wochen eingeschlagen worden ist: "Das Auto hat inzwischen ziemlich viel Anpressdruck in mittelschnellen und schnellen Kurven", meinte er zur 'Motorsport aktuell'. Allerdings gibt es durchaus noch Baustellen, mit denen man sich im Windkanal in Grove beschäftigen muss: "Jetzt arbeiten wir daran, den Luftwiderstand so weit wie möglich zu reduzieren."

Hauptproblem in der Wüste von Bahrain war aber die hohe Temperatur, die den BMW Motoren das Leben schwer machte. Heidfelds Aggregat, welches schon in Malaysia im Einsatz gewesen ist, verlor konstant an Leistung und war daher von vornherein um etwa neun PS schwächer als ein vergleichbarer neuer V10, während auch Webber im Rennen nicht das volle Drehzahlband seines P84/5 Triebwerks ausfahren konnte.

"Wir sind hier am Temperaturlimit entlang balanciert", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen in Bahrain. "Wir sind schon mit so großen Kühleröffnungen in den Seitenkästen gefahren, wie das maximal möglich war. Aber irgendwann verlagert sich das Problem in den Seitenkästen unweigerlich von hinten nach vorne. Das kostet signifikant mehr Leistung als der Verschleiß von zwei Rennen, weil die Ganganschlüsse dann nicht mehr passen."

"Quick Nick" fährt sich in die Herzen von WilliamsF1

Die positivste Überraschung des Wochenendes in der Sakhir-Wüste war aus Sicht des BMW WilliamsF1 Teams wahrscheinlich Nick Heidfeld, der nach seinem Podium in Malaysia neuerlich eine fehlerfreie Leistung bot und im Qualifying sogar schneller war als sein Stallkollege. "Quick Nick" zieht damit die Sympathien des Rennstalls immer mehr auf seine Seite, wobei er bei BMW ohnehin schon immer ein gutes Standing hatte. Nun akzeptiert ihn aber auch WilliamsF1.

"Nach seiner Vorstellung in Malaysia ist Nick auf jeden Fall selbstbewusster geworden", lobte Sam Michael seinen Schützling aus Mönchengladbach. "Wegen seines Ausfalls in Australien musste er in Malaysia noch sehr früh in das Einzelzeitfahren gehen, als noch weniger Gummiabrieb auf der Bahn war. Man braucht bei dem neuen Modus wirklich zwei Rennen, um sich in Sachen Qualifikation von einem Ausfall zu erholen."