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Surer: "Nico Hülkenberg hat ein goldenes Händchen bewiesen"

Warum Experte Marc Surer Nico Hülkenberg zu seinem umstrittenen Wechsel zu Renault gratuliert, während der Force-India-Pilot bereits von Siegen spricht

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat laut Formel-1-Experte Marc Surer bei seinem umstrittenen Wechsel von Force India zu Renault "ein goldenes Händchen bewiesen". Renault befindet sich im ersten Jahr des Werks-Comebacks derzeit mit nur acht Punkten auf dem neunten Platz in der Konstrukteurs-WM, Hülkenbergs aktuelles Team ist auf dem besten Weg, hinter Ferrari Vierter zu werden und hat fast fünf Mal so viele Punkte auf dem Konto.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Hülkenberg sieht bei Renault die Chance, seiner Karriere einen Schub zu verleihen Zoom

Doch wieso ist Surer so fest davon überzeugt, dass Hülkenberg richtig gehandelt hat? "Man darf sich von dieser Saison nicht täuschen lassen, das war eher ein Durchgangsjahr für Renault", warnt der Schweizer gegenüber 'Sky.de'. "Sie haben sich schon voll auf die kommende Saison konzentriert."

Er rechnet mit einem "Riesensprung" der Truppe aus Enstone, wenn die Entwicklung der Renault-Antriebseinheit weiterhin so erfolgreich verläuft wie dieses Jahr. Und das ehemalige Benetton- und Lotus-Team habe ohnehin das Potenzial für Erfolge: "Wir dürfen nicht vergessen, dass sie dort den Lotus mit wenig Budget zu einem Sieger-Auto gemacht haben."

Hülkenberg glaubt an Siege mit Renault

Für Hülkenberg kommt der Wechsel laut Surer im richtigen Moment: "Da sich die Chancen, bei anderen Teams unterzukommen, zerschlagen haben, war es das Beste, was er machen konnte. Renault ist ein aufsteigendes Werksteam und er ist erfahren genug, um das Team jetzt zu führen."

"Nico ist erfahren genug, um das Team jetzt zu führen." Marc Surer

Dem Emmericher ist die schwierige Aufgabe bewusst, er sieht aber auch die Chancen, die Renault bietet: "Sie rechnen damit, vorne mitzufahren und um Siege zu kämpfen, und genau das habe ich gesucht." Bei Force India sind Podestplätze hingegen wohl das höchste der Gefühle.

"Ich glaube, dass es zum aktuellen Zeitpunkt in meiner Karriere der richtige Schritt ist", ist Hülkenberg von seiner Entscheidung überzeugt. "Ich bin in meinem fünften Force-India-Jahr und wir hatten schöne Erfolge, aber jetzt ist es Zeit für eine neue Herausforderung. Ich wollte stets für einen Hersteller fahren, und das ist eine wirklich gute Gelegenheit, und auch das Timing war günstig. Eine gute Entscheidung meinerseits."

Surer sieht große Chance für Wehrlein

Hülkenberg weiß zwar, dass es "ein weiter Weg an die Spitze" ist, da es "Zeit braucht, das Team wieder aufzubauen", aber "ich will mit ihnen eine Erfolgsgeschichte schreiben". Der Wechsel Hülkenbergs könnte für einen Landsmann zur großen Chance werden: Pascal Wehrlein. Der Manor-Pilot, der neben Mercedes auch bereits für Force India getestet hat, machte kürzlich sogar schon erste Andeutungen über einen möglichen Wechsel.

"Schon als er für Mercedes getestet hat, hat er bewiesen, dass er richtig schnelle Zeiten fahren kann", traut ihm Surer zu, die Rolle Hülkenbergs einzunehmen. "Bei Manor ist man auch auf den letzten Plätzen, wenn man richtig gute Zeiten fährt. Bei Force India könnte er beweisen, dass er diese Zeiten auch mit einem schnelleren Auto fahren und um bessere Platzierungen kämpfen kann. Zudem hätte er mit Perez einen erfahrenen Nebenmann, mit dem er sich messen könnte."