• 16.08.2005 11:13

Surer: "Am Freitagabend haben das alle intus"

Eine neue Strecke stellt für die Formel-1-Piloten kein Problem dar, viel spannender ist die aktuelle Kräfteverteilung in der Türkei

(Motorsport-Total.com) - Die dreiwöchige Sommerpause der Formel 1 nach dem Großen Preis von Ungarn wurde von allen Beteiligten mit Wohlwollen aufgenommen. Die gestressten Teammitglieder, die sich auf vier Rennen im Juli vorbereiten mussten, konnten ausspannen und sich in Ruhe auf die Türkei vorbereiten. Auf dem neuen Kurs nahe Istanbul sollte sich die Kräfteverteilung ähnlich wie bisher präsentieren, da Testfahrten nicht erlaubt waren. Nur Ferrari nutzte, da nicht an das Testabkommen gebunden, die Gunst der Stunde.

Titel-Bild zur News: Istanbul Otodrom

Das 'Istanbul Otodrom' in der Türkei ist für alle Fahrer Neuland

"Ferrari profitiert durch die Tests. Ich wundere mich, dass das einfach so akzeptiert wird", erklärte 'F1Total.com'-Experte Marc Surer. In der Tat waren von den anderen neun Teams bisher keine kritischen Stimmen zu vernehmen. "Dass sie sich so Vorteile verschaffen, ist ungewöhnlich, denn viele Jahre hat sich Ferrari auch an diese Abmachung gehalten. Dass die anderen Teams nur Zähne knirschen und sonst ruhig sind, wundert mich schon sehr."#w1#

Die Testfahrten helfen bei der Entwicklung des Fahrzeugs, die neue Strecke in Istanbul müsse jeder Fahrer jedoch selbst erlernen. Doch dies sei Routine für die Piloten. "Ein Rennfahrer lernt eine Strecke in fünf Runden, wo es lang geht, und in 20 Runden hat er das Limit ausgelotet", so der Ex-Formel-1-Pilot. "Am Freitagabend haben das alle intus. Michael Schumacher ist einer, der rausgeht und sofort Kurven am Limit fährt, auch Alonso."

Als Leistungskriterium können sich auch in der Türkei die Reifen erweisen. "Von der Hitze gibt es eine Ähnlichkeit wie Ungarn, wo Bridgestone gut funktioniert hat", so Surer. "Es gibt ja nur zwei Reifentypen für jedes Team. Ich glaube nicht, dass das Michelin noch viel hilft, am Freitagabend viele Daten zu haben, weil sie sich nur zwischen zwei Mischungen entscheiden können."

Das Kräfteverhältnis der Teams könne sich dennoch ähnlich zu den vorangegangenen Rennen präsentieren. "Der McLaren ist der Maßstab für alle. Dahinter sehe ich immer noch Renault", so der 'F1Total.com'-Epxerte. "Die mussten in Ungarn mit den harten Reifen fahren, mit denen das Auto nicht gelegen ist. Da waren sie vielleicht zu konservativ. Zum ersten Mal in diesem Jahr ist das Auto nicht optimal gelegen, aber den Fehler werden sie kein zweites Mal machen."