Surer: "Alonso muss ja nicht gewinnen"
'F1Total.com'-Experte Marc Surer sieht Fernando Alonso trotz des erstarkten Ferrari-Teams weiterhin in der Favoritenrolle
(Motorsport-Total.com) - Die Vorstellung von Renault in Imola war durchaus eindrucksvoll, der Glanz der vorangegangenen Rennen fehlte jedoch. Was an den Trainingstagen noch als Selbstsicherheit angesehen wurde, stellte sich nach dem Rennen aber als Vorsichtsmaßnahme heraus: Der Motor im Heck des Renault R25 von Fernando Alonso überstand das Hitzerennen in Bahrain nicht völlig schadlos, wodurch in Imola die Schonung im Vordergrund stand.

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Für 'F1Total.com'-Experte Marc Surer ist Alonso weiter im Vorteil
Auch für 'F1Total.com'-Experte Marc Surer war dieser Umstand ersichtlich. "Ein Motor, der nach der Tortour von Bahrain noch ein Rennen fahren muss, ist natürlich anfälliger. Imola ist eine Strecke, wo man die Motorleistung spürt, denn das Beschleunigen auf den kurzen Geraden ist extrem leistungsabhängig. Alonso wollte unbedingt ankommen, glaube ich", erklärte der Schweizer.#w1#
Hinzu kam, dass der Stop-and-Go-Charakter in Imola den aerodynamischen Feinheiten des Renault-Boliden nicht entgegen kam. "Das spielte - genau wie die Reifensituation - sicher eine Rolle", analysierte Surer. "Das Auto ist in schnellen Kurven besonders gut, aber die gibt es in Imola nicht. Ein Stop-and-Go-Kurs ist nichts für Renault. So gesehen haben sie im Verhältnis ein bisschen schlechter ausgesehen. Ich glaube nicht, dass es so leicht wird, Renault auf einer anderen Strecke zu schlagen."
In Barcelona könnte die Welt für Renault bereits wieder anders aussehen, denn der 'Circuit de Catalunya' "war bisher immer eine Michelin-Strecke", so der Ex-Formel-1-Pilot, der sich jedoch nicht festlegen möchte: "Dieses Jahr gibt es dort einen neuen Asphalt. Ob der vielleicht eher Bridgestone hilft, bleibt abzuwarten."
Für den 'F1Total.com'-Experten bleibt Alonso damit weiterhin der Favorit. "Man kann aber klar sagen, dass der Ferrari mit Bridgestone-Reifen im Moment das schnellste Auto im Feld ist", erklärte er. Doch dieser Umstand allein wird dem Ferrari-Team nicht helfen. "Alonso muss ja nicht gewinnen. Der kann es sich leisten, ein paar Mal hinter Schumacher Zweiter zu werden - und trotzdem würde er vorne bleiben."

