• 29.09.2007 09:08

  • von Nimmervoll/Hust

Superleistung von Vettel: Achter Startplatz!

Mit einer überragenden Leistung fuhr Sebastian Vettel in Fuji in die vierte Startreihe, obwohl es seine erste Ausfahrt im Regen auf Toro Rosso war

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Sebastian Vettel wird morgen als zweitbester Deutscher in den Grand Prix von Japan gehen: Im Regenqualifying von Fuji nutzte der Toro-Rosso-Pilot die Gunst die Stunde, qualifizierte sich für das Top-10-Finale, wurde dort Neunter und rückt wegen der Strafversetzung von Nico Rosberg sogar auf den achten Startplatz auf.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel war die große Überraschung des Qualifyings in Fuji

Damit gerechnet hätte der 'Motorsport-Total.com'-Kolumnist nicht: "Ich bin sehr überrascht, denn heute Morgen hatten wir keine Gelegenheit, bei nassen Bedingungen auf der Strecke zu fahren. Für mich war es das erste Mal mit diesem Auto im Regen, von daher waren die Voraussetzungen denkbar schlecht. Aber das Team hat gute Arbeit gemacht, wir haben ein, zwei Sachen verändert, und das ist gut aufgegangen", strahlte er.#w1#

Starkes zweites Qualifying

Aufgrund des Wetters hatte Vettel von Anfang an damit "geliebäugelt, ins zweite Qualifying zu kommen, was wir recht komfortabel geschafft haben. Dann war natürlich klar, dass wir weiter wollen." Er schaffte den Cut als Zehnter, 0,124 Sekunden vor Giancarlo Fisichella, aber nur gut eine halbe Sekunde hinter dem fünftplatzierten Nick Heidfeld. Entsprechend positiv fiel seine Bilanz aus: "Es war ein Supertag für mich und das Team - zum ersten Mal im dritten Qualifying! Super!"

Vom Finaleinzug waren er und seine Crew allerdings so überrascht, dass sie gar keine Benzinstrategie vorbereitet hatten: "Die Strategie ist aus der Not geboren worden", gab Vettel im Interview mit den TV-Kollegen von 'RTL' zu. "Generell hatten wir nicht geplant, in den dritten Qualifyingteil zu kommen, aus diesem Grund hat das Team schnell geschaltet, um die richtige Spritladung an Bord zu füllen."

Und noch eine Panne passierte in der Hitze des Gefechts, denn beim Hereinkommen an die Box blieb Vettel zwischendurch nicht bei Toro Rosso, sondern bei Williams stehen: "Vielleicht war ich über das Ergebnis etwas zu sehr überrascht. Ich bin bei den Williams-Leuten stehen geblieben, da war ich wohl etwas verwirrt. Ich habe unseren Lollipopmann nicht gesehen und stand dann dort in der Einfahrt", fasste er sich an die eigene Nase.

Dreher im ersten Qualifying

Bei seinem Dreher in Q1 sei es "ziemlich eng" zugegangen, analysierte er weiter: "Ich bin ein bisschen zu weit außen angefahren. Gott sei Dank habe ich das schnell realisiert, denn man kommt dort im sechsten Gang an, also löste ich die Bremse und stellte die Lenkung in die richtige Richtung, damit ich nicht einschlage. Wenn ich einfach auf der Bremse stehen geblieben wäre, wären zum einen die Reifen hinüber gewesen, zum anderen wahrscheinlich das Auto auch noch", so der 20-Jährige.

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hofft, dass es auch morgen im Rennen nass sein wird Zoom

"Die Runde danach hatte ich noch mal einen Dreher. Da war ich anscheinend immer noch zu weit außen, aber das habe ich dann geändert - und dann hat es gepasst. Ich habe mich Stück für Stück an die Kurve rangetastet, denn es ist eine der schwierigsten Kurven hier", gab er zu Protokoll. Nachsatz: "So etwas ist nicht unbedingt notwendig." Allerdings sei das Auto im Regen eben einfach viel nervöser als im Trockenen.

Mehr Spaß beim Fahren im Regen

"Im Regen", erklärte Vettel, "merkt man das Auto viel mehr, der Popometer ist da viel aktiver. Generell macht es etwas mehr Spaß. Man kann aber nicht sagen, dass es für uns besser passt. Es war für mich das erste Mal im Regen. Es hat einfach soweit alles gepasst, ich habe eine gute Linie gefunden. Ich habe auch anhand der Sektorenzeiten gesehen, dass es auch von den Geschwindigkeiten gut passte. Wir hatten eine gute Traktion, es hat unterm Strich ganz gut funktioniert."

Eine spezielle Regenlinie musste er sich nicht einfallen lassen: "Man fährt erstaunlich viel auf der Ideallinie", sagte der Deutsche bei 'RTL'. "Auch die Zeiten sind sehr schnell - wir fahren gerade einmal fünf oder sechs Sekunden langsamer. Ich war darüber doch sehr überrascht, auch über die Bremspunkte - man kommt da doch sehr nahe ans Trockene heran. Die meiste Zeit verliert man in der Kurve und in Bezug auf die Traktion."

Nun gilt es, aus dem achten Platz im morgigen Rennen etwas zu machen, was angesichts der starken Konkurrenz nicht einfach wird. Und die große Frage ist, auf welches Setup man setzen soll. Vettel: "Für Morgen ist es nicht ganz klar. Wir haben nicht 100 Prozent auf Regen gebaut, auch nicht 100 Prozent auf trocken. Da es heute gut geklappt hat, hätte ich nichts dagegen, wenn es morgen regnet", äußerte er abschließend einen Wunsch an den Wettergott.