Super Aguri plant auch 2008 mit Davidson

Anthony Davidson ist zufrieden mit seinen Leistungen in der Saison 2007 und wird dafür wohl mit einem neuen Super-Aguri-Vertrag belohnt

(Motorsport-Total.com) - Eines der letzten offenen Cockpits für 2008 ist jenes an der Seite von Takuma Sato bei Super Aguri. Anthony Davidson hat nämlich eine solide erste volle Formel-1-Saison abgeliefert, holte aber im Gegensatz zu seinem Teamkollegen keine WM-Punkte und ging daher ein wenig unter. Für einen neuen Vertrag dürfte es trotzdem reichen.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson wird wahrscheinlich einen neuen Vertrag bekommen

Teamchef Aguri Suzuki sagte zwar kürzlich gegenüber 'ITV', dass er sich "noch nicht entschieden" habe, "aber ich persönlich würde am liebsten mit Davidson weitermachen". Noch einen Schritt weiter ging Teammanager Daniele Audetto: "Definitiv, zu 100 Prozent", antwortete er auf die Frage, ob der Brite weiterhin in der Formel 1 sein werde. "Er macht einen fantastischen Job. Ich finde, Anthony hat bewiesen, dass er eine gute Wahl war."#w1#

Lob von Audetto

"Sein Speed ist noch da und die Reife kommt noch. Daher gehe ich davon aus, dass wir nächstes Jahr zwei gute Fahrer haben werden", ergänzte er. Viel hängt allerdings von den Finanzen des japanisch-britischen Rennstalls ab, denn seit dem ungeplanten Platzen der SS-United-Millionen klafft im Budget eine Riesenlücke. Um den Rennbetrieb zu sichern, könnte man im Notfall auf einen Bezahlfahrer zurückgreifen.

Andererseits hat der Honda-Vorstand beschlossen, Super Aguri weiterhin unter die Arme zu greifen, schließlich ist das Satellitenteam für die Werksmannschaft von Ross Brawn von großem Nutzen. So konnte Honda beispielsweise limitierte Testkilometer sparen, indem die Evaluierung der möglichen Testfahrer für 2008 von Super Aguri durchgeführt wurde. Außerdem ist es für die Japaner eine Imagesache, Sato weiterhin zu beschäftigen, wenn auch nur im B-Team.

Davidson selbst glaubt jedenfalls, dass er von seiner Seite aus alles unternommen hat: "Ich denke, jeder konnte sehen, dass der Speed im Qualifying immer da war", wird er von 'ITV' zitiert. "Ich habe meinen Teamkollegen 10:7 geschlagen, was für ein Rookiejahr eine gute Leistung ist. Ich bin glücklich, dass ich beweisen konnte, gut genug für die Formel 1 zu sein - und wahrscheinlich besser als die Hälfte des Feldes. Das kann ich ohne Zweifel von mir behaupten."

Keine Selbstvorwürfe

"Wenn ich die ganze Zeit Unfälle gehabt und Leute gerammt hätte, alle sauer auf mich gewesen wären, wenn ich das ganze Jahr schrecklich langsam gewesen wäre und dann mein Cockpit verloren hätte, dann wäre ich verärgert, erschüttert, in Tränen. Aber so war es eben überhaupt nicht", spielte er auf die nicht ganz auszuschließende Möglichkeit an, dass er aus finanzpolitischen Gründen doch ersetzt werden könnte.

Vor allem wundert sich der langjährige BAR- und Honda-Testfahrer, dass derzeit sogar Namen wie Roldan Rodriguez (bei Force India) gehandelt werden, während echte Talente im Poker um die Formel-1-Startplätze mangels Sponsorenunterstützung oft das Nachsehen haben. Das trifft ihn besonders hart, weil er selbst kein Geld im Rücken hat und somit darauf angewiesen ist, dass sich Super Aguri aus sportlichen Gründen für ihn entscheidet.

"Einige der Fahrerentscheidungen, die es in der Vergangenheit gegeben hat und die es wahrscheinlich auch in Zukunft immer geben wird, waren für mich einfach nur schockierend", gab Davidson etwas ernüchtert zu Protokoll. "Ich meine, das ist die Formel 1 - hier sollten die besten Fahrer der Welt mit den besten Autos der Welt fahren, aber die Geschichte beweist leider, dass das nicht immer der Fall war."