Super Aguri mit erstem richtigen Test zufrieden

Auf die Schnellsten fehlten sechs bis zwölf Sekunden, doch immerhin konnte Super Aguri diese Woche in Barcelona mehr als 500 Kilometer zurücklegen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Shakedown auf einem Flugplatz in Großbritannien stellte sich Super Aguri diese Woche in Barcelona erstmals dem direkten Vergleich mit der Konkurrenz - und war genauso schnell beziehungsweise langsam, wie man es im Vorfeld erwartet hatte: Am Dienstag fehlten Takuma Sato 12,545 Sekunden, am Mittwoch hatte Yuji Ide 9,232 Sekunden Rückstand und gestern blieb Sato 5,852 Sekunden hinter den Schnellsten.

Titel-Bild zur News: Super-Aguri-Mechaniker

Die erste Testwoche von Super Aguri war geprägt von vielen technischen Defekten

Das japanische Team rückte allerdings noch nicht in der Konfiguration für Bahrain aus, sondern testete zunächst nur eine weiß lackierte 1:1-Version des Arrows-A23-Chassis' von 2002. Dabei handelte es sich um ein Systemauto, mit dem man lediglich die Zuverlässigkeit und die Elektronik überprüfen wollte. Die modifizierte Aerodynamik, die die Ingenieure in der Fabrik in Leafield ausgearbeitet haben, kommt erst nächste Woche beim Shakedown in Silverstone erstmals zum Einsatz.#w1#

Sato weiß, dass noch viel Arbeit auf ihn wartet

"In Sachen Performance müssen wir natürlich hart arbeiten..." Takuma Sato

Sato zeigte sich jedenfalls "stolz" auf sein Team, "das diesen Test trotz des engen Plans durchgezogen hat. Es war eine wichtige Gelegenheit für uns, alle Systeme zu checken, bevor wir nach Bahrain fliegen. Ich bin froh, dass wir diesen Test gut abwickeln und dass wir die spärlichen Daten, die wir haben, evaluieren konnten. In Sachen Performance müssen wir natürlich hart arbeiten, aber ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die alle geleistet haben. Beim Shakedown der neuen Aerodynamik in Silverstone werden wir noch einmal alles geben", erklärte der Japaner.

Landsmann Ide, der am Mittwoch erst zum zweiten Mal in einem Formel-1-Auto saß, war ebenfalls zufrieden: "Es war ein guter Test", bilanzierte er. "Ich fuhr nur am zweiten Tag und bin glücklich darüber, wie viel wir als Team an allen drei Tagen erreicht haben. Ich hätte mir natürlich noch mehr Kilometer gewünscht, aber es gab einige technische Probleme, durch die mein Tag verkürzt wurde. Dennoch bin ich zufrieden damit, was ich in den 43 Runden lernen konnte."

"Ich spürte dabei auch zum ersten Mal die echten Fliehkräfte und die Abtriebsniveaus der Formel 1", fügte der 31-jährige Grand-Prix-Neuling an. "Wie gesagt bin ich leider nicht viel gefahren, aber ich fühle mich schon recht wohl im Auto. Hoffentlich kann ich dann am eigentlichen Rennwochenende bessere Rundenzeiten fahren. Meine Lernkurve zeigt steil nach oben, was mich sehr freut. Ich kann den nächsten Test und das erste Rennen in Bahrain kaum noch erwarten."

Preston zufrieden mit der Vorstellung des Teams

"Am wichtigsten war, dass wir als Team zusammengewachsen sind." Mark Preston

"Das Team", fügte Super Aguris Technischer Direktor Mark Preston an, "leistete in Barcelona mehr als wir uns vorgestellt hatten, was uns sehr zuversichtlich stimmt, dass unsere Performance in Bahrain akzeptabel sein wird. Yuji schlug sich bei seinem ersten richtigen Formel-1-Test recht gut und Taku gab alles, um die Performance des Autos zu verbessern. Am wichtigsten war aber, dass wir als Team zusammengewachsen sind - und damit meine ich Super-Aguri- und Honda-Personal."

"Der Motor lief problemlos, was ein guter Indikator für die Zuverlässigkeit ist. Der Test erfüllte unsere Erwartungen, auch weil wir einige Systemdefekte aussortieren konnten. Am dritten Tag blieb das Auto den ganzen Vormittag über standfest, wodurch wir an der Performance arbeiten konnten. Zum Beispiel konnten wir auch die Bridgestone-Reifen für Bahrain bereits ausprobieren - da sind wir sehr happy mit unserer Vorauswahl", gab der Brite zu Protokoll.

Natürlich war der Arbeitsaufwand bei Super Aguri höher als bei allen anderen Teams, weil man sich erst zusammenraufen musste: "Das Team ist nach dieser Woche einigermaßen müde", fügte Preston lächelnd an, "aber zu meiner Überraschung haben wir alle gesetzten Ziele erreicht. Jetzt können wir das nächste Feld auf unserer Liste abhaken - und nächste Woche geht es dann zum abschließenden Test nach Silverstone."