Super Aguri mischt im Qualifying die Topteams auf

Traumauftakt für Super Aguri: Takuma Sato qualifizierte sich in Melbourne für Startplatz zehn, Anthony Davidson fuhr Bestzeit im Mittelsektor

(Motorsport-Total.com) - Im deutschen Jubel um Nick Heidfeld wäre heute beinahe die eigentliche Sensation des ersten Formel-1-Samstags 2007 untergegangen: Super Aguri, vor ein paar Monaten noch der große Nachzügler der Formel 1, mischte im Qualifying zum Grand Prix von Australien in Melbourne sogar die absoluten Spitzenteams ordentlich auf

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Super Aguris Takuma Sato war die eigentliche Sensation des Tages

Takuma Sato qualifizierte sich für das Top-10-Finale und wurde dort in Schlagdistanz zu den Toyota-Piloten Zehnter, während Anthony Davidson starker Elfter wurde. Letzterer hätte sicher mehr drauf gehabt, schließlich stellte er in Sektor zwei mit 22,9 Sekunden sogar die absolut Beste Zeit der gesamten Session auf - mindestens zwei Zehntelsekunden vor allen anderen, Topteams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes eingeschlossen!#w1#

Sato nach Top-10-Platz sprachlos

"Was soll ich sagen? Das war eine absolut fantastische Teamleistung", jubelte Sato über den ersten Vorstoß von Super Aguri ins dritte Qualifying. "Es war wieder ein schwieriger Tag, weil es am Vormittag zwischendurch regnete. Ein Setupwechsel im Freien Training dauerte länger als erwartet, also drehten wir nur ein paar Runden. Im Qualifying arbeitete das Team aber gut zusammen, wir bauten das Auto Schritt für Schritt auf - und dann lief es einfach."

"Was soll ich sagen? Das war eine absolut fantastische Teamleistung!" Takuma Sato

"Ich wäre schon mit dem zweiten Qualifyingabschnitt mehr als zufrieden gewesen, vom dritten hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt - aber wir haben es geschafft. Es fühlt sich großartig an", konnte der Japaner seine Freude nicht verbergen. "Natürlich ist das hier erst der Saisonauftakt. Wir haben noch jede Menge Arbeit vor uns, aber jetzt hoffen wir einmal auf ein gutes Rennen morgen."

Davidson trotz Niederlage im Stallduell happy

Auch Davidson strahlte trotz der knappen Niederlage im internen Stallduell bis über beide Ohren: "Das war genial! Ich hatte das Auto wirklich gut im Griff und die gute Form des Freien Trainings konnten wir auf das Qualifying übertragen. Ich hatte wirklich Spaß", gab der Brite zu Protokoll. "Bei meinem ersten Versuch kam ich leider von der Strecke ab und ich verlor ein wenig Zeit."

"In meinem letzten Versuch", fuhr er fort, "verlor ich in der allerletzten Kurve viel Zeit und ich brachte keine gute Runde zustande, aber meine nächsten zwei Zwischenzeiten waren besser als die von Taku, also kann ich mit meiner Performance zufrieden sein. Ich freue mich generell für das Team, aber ich bin ein bisschen frustriert, dass ich meine beste Zeit im Freien Training und nicht im Qualifying gefahren bin."

"Ich bin ein bisschen frustriert, dass ich meine beste Zeit im Freien Training und nicht im Qualifying gefahren bin." Anthony Davidson

Sportchef Graham Taylor fasste zusammen: "Fantastische Neuigkeiten für das Team! Das Wetter beeinträchtigte die Vorbereitungen im Freien Training, aber zum Schluss konnten wir gut trainieren und uns auf das Rennfahren einstellen. Als das Qualifying begann, wollten wir die Jungs nur so ruhig wie möglich halten, auch uns selbst, denn wir wussten, dass wir eine Chance auf das Q3 haben würden, solange nur alles gut läuft. Wirklich damit gerechnet haben wir aber nicht."

Taylor bedankt sich beim gesamten Team

"Die einzige Enttäuschung ist, dass Anthony das Q3 verpasste", so Taylor. "Dass Taku im ersten Rennen unserer zweiten Formel-1-Saison die Top 10 vordringen konnte, ist erstaunlich. Alle im Team und in der Fabrik in Leafield haben einen fantastischen Job gemacht. Die Fahrer fuhren sehr gut und die Ingenieure bekamen eine gute Balance hin. Ich möchte aber auch all unseren Sponsoren und Partnern wie Honda und Bridgestone danken."

"Die einzige Enttäuschung ist, dass Anthony das Q3 verpasste." Graham Taylor

Umso bemerkenswerter ist der Erfolg der Japaner, als das Auto erst vor ein paar Tagen offiziell präsentiert wurde, auch wenn es sich dabei im Grunde genommen um einen Honda RA106 aus dem Vorjahr handelt - und der war vor einem Jahr gut genug für die Pole Position. Insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass nun das große Zittern beginnt, denn Spyker hat nach dem Qualifying wie angekündigt Protest gegen Super Aguris Kundenauto eingelegt...

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