• 11.03.2007 12:08

Sunnyboy Rosberg will 2007 wieder lachen

2006 hatte Nico Rosberg nach einem Raketenstart in die Formel 1 nicht allzu viel zu lachen, vor der kommenden Saison ist er aber zuversichtlich

(Motorsport-Total.com/sid) - Auf der Liste potenzieller Superstars in der Formel 1 taucht sein Name am häufigsten auf, doch Nico Rosberg will gar kein zweiter Michael Schumacher werden: "In seine Fußstapfen möchte ich nicht treten, ich möchte meine eigenen haben", sagte Rosberg vor dem Auftakt der neuen Saison am kommenden Sonntag in Melbourne.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg steht vor seiner zweiten vollen Saison in der Formel 1

Der 21 Jahre alte Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg geht im Williams mit neuem Toyota-Motor selbstbewusst in seine zweite Saison in der Königsklasse und hat keine Angst vor hohen Erwartungen: "Ich bedanke mich für diese Einschätzung und glaube auch, dass es eine sehr gute Möglichkeit gibt, dass ich als nächster Deutscher vorne mitfahre."#w1#

Einstand mit schnellster Rennrunde

Er sagt das so frech wie er vor Jahresfrist beim Auftakt in Bahrain die etablierten Konkurrenten, Experten und Fans verblüffte. Platz sieben gleich im ersten Grand Prix und dazu, noch viel erstaunlicher, die schnellste Rennrunde. Doch im Laufe der Saison tat sich der in Wiesbaden geborene Blondschopf schwer, dieses Niveau zu halten. Zum einen, weil er als Neuling schon mal selbst Fehler machte, vor allem aber, weil ihn sein Auto oft im Stich ließ.

"Ich habe sehr viel gelernt." Nico Rosberg

Der GP2-Champion von 2005 war dennoch zufrieden mit seinem ersten Jahr, in dem er nach den zwei WM-Punkten aus Bahrain nur noch zwei weitere Zähler sammelte und erkennen musste, wie schnell das öffentliche Interesse auch wieder nachlassen kann: "Ich habe sehr viel gelernt", meinte Rosberg, für den gute Erfahrungen "manchmal auch schwer" sind.

Inzwischen hat sich der Wahlmonegasse an "das ganze große Bild" der Königsklasse gewöhnt: "Die Formel 1 ist eine ganz andere Welt. Man muss Stück für Stück lernen, wie man mit verschiedenen Situationen umgehen muss. Dann bekommt man eine gewisse Routine und kann sich viel mehr auf das Wesentliche konzentrieren."

Das Wesentliche ist für Rosberg das "schnelle Autofahren", was allerdings "an einem Rennwochenende nur ein ganz minimaler Teil" der Arbeit der Fahrer sei: "Alles andere ist Medienarbeit oder Briefings mit den Ingenieuren."

Doch mit der größeren Routine will er sich jetzt auch mehr in die Entwicklung des Autos einbringen, gemeinsam mit seinem neuen alten Teamkollegen Alexander Wurz aus Österreich, der nach sechs Jahren als allseits hoch geschätzter Testfahrer bei McLaren-Mercedes und zuletzt Williams von Teamchef Frank Williams nach dem Wechsel des Australiers Mark Webber zu Red Bull wieder zum Stammpiloten befördert wurde.

Punkte wären schon ein guter Auftakt

"Siebenter, Achter am Anfang wäre schon super." Nico Rosberg

Der neue Toyota-Motor, den Rosberg als stark und zuverlässig einschätzt, soll das einstige Weltmeisterteam wieder weiter nach vorne bringen, die größere Baustelle ist aber die Aerodynamik: "Wenn man das neue Auto bekommt und dann beim Testen die großen Schritte sieht, die man in diesem Bereich noch machen kann - da liegt die Zeit", erklärte Rosberg, der hofft, "dass wir mit einem standfesten Auto konstant in die Punkte fahren können. Siebenter, Achter am Anfang wäre schon super, darauf könnte man dann aufbauen."

Ein festes Saisonziel wollte er noch nicht ausgeben: "Erfolgreich ist es, wenn ich das Beste aus meiner Situation gemacht habe", meinte er diplomatisch. Im Jahr eins nach dem Rücktritt von Rekordweltmeister Michael Schumacher vor dessen Bruder Ralf, Nick Heidfeld und Neuling Adrian Sutil bester Deutscher zu werden, ist für ihn dabei zweitrangig: "Wichtig ist, dass man einfach vorne ist, egal ob da noch ein anderer Deutscher ist oder nicht."

Da ist er wieder, der freche Sonnyboy, der wie sein Vater oder sein Vorbild Mika Häkkinen einmal Weltmeister werden will: "Ja natürlich, irgendwann mal. Das ist das Ziel jedes Piloten. Deswegen fahre ich."