Suche nach Hülkenberg-Nachfolger bei Haas: Führt die Spur zu Alpine?

Haas hat für 2025 womöglich gleich zwei Cockpits zu vergeben: Teamchef Ayao Komatsu bestätigt, dass Alpines Esteban Ocon und Pierre Gasly ein Thema sind

(Motorsport-Total.com) - Mit Nico Hülkenberg verliert das Haas-Team am Saisonende seinen Führungsfahrer: Der Deutsche wechselt ein Jahr vor dem Audi-Einstieg zu Sauber und hinterlässt bei seinem aktuellen Rennstall eine Lücke, die nur schwer aufzufüllen sein dürfte.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen am Freitag in Monaco: Sind seine Formel-1-Tage gezählt?

Kevin Magnussen am Freitag in Monaco: Sind seine Formel-1-Tage gezählt? Zoom

Zwar gilt Ferrari-Junior Ollie Bearman, nach seinem bockstarken Formel-1-Debüt als Ersatzmann bei der Scuderia für den erkrankten Carlos Sainz in Dschidda, als heißer Kandidat auf ein Haas-Cockpit für 2025 und wird diese Saison mit mehreren Trainingseinsätzen bereits darauf vorbereitet - sicher ist sein Aufstieg aber noch nicht.

Zudem wackelt nach Meinung vieler Experten im Fahrerlager der Platz von Kevin Magnussen: Weniger wegen der anstehenden Rennsperre des Dänen, als ganz einfach durch das offensichtliche Leistungsdefizit im Vergleich zu Hülkenberg. So könnte das US-Team für kommendes Jahr gleich beide Cockpits neu vergeben.

Haas-Teamchef: Fahrerprofil entscheidend

Doch wer käme überhaupt infrage für Haas? Zuletzt tauchten diesbezüglich Gerüchte über Esteban Ocon auf, der bei Alpine zusehends unglücklich ist. Kurios: Haas-Teamchef Ayao Komatsu bestätigt diese Spekulationen nicht nur, er öffnet auch gleich noch die Türe für dessen Alpine-Teamkollege Pierre Gasly.

"Ja, wir sprechen aber auch mit anderen französischen Fahrern", erklärt der Japaner auf die Frage nach Ocon: "Es hat keinen Sinn für mich, zu diesem Zeitpunkt irgendeine Tür zu schließen. Jeder, der kommt, um uns zu sehen, der von Interesse für uns ist, den sperre ich nicht aus. Also ja, Esteban ist einer von ihnen, aber einer von vielen", verrät Komatsu.

Liegt es an der Dame oder an der Haas-Option, dass Esteban Ocon so strahlt?

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Wonach man suche, das sei hingegen schon relativ eindeutig definiert, erklärt der Teamchef: "Unser Ziel ist klar. Wir brauchen jemanden, der uns eine Referenz gibt, der uns gutes Feedback liefert und das Auto gemeinsam entwickeln will, aber eigentlich auch das Team", erklärt der Japaner. In der Fahrerfrage gehe es für ihn deshalb vor allem darum, "ob der Fahrer in dieses Profil passt".

Komatsu zieht Vergleich mit Schumacher und Mazepin

Dass Haas, noch unter Vorgänger Günther Steiner, mit unerfahrenen Rookies in den letzten Jahren keine so guten Erfahrungen gemacht habe, spreche indes nicht gegen eine Verpflichtung von zumindest einem Youngster, wie eben Bearman, versichert Komatsu.

"Nein, ich denke, dass man die ganzen Fahrer in der Rookie-Kategorie nicht in einen Topf werfen darf", sagt der Teamchef. "Man hat jemanden wie Kimi Antonelli, wie Ollie Bearman, man hat jemanden wie Mick Schumacher und jemanden wie Nikita Mazepin. Die kannst du nicht alle in die gleiche Kategorie werfen, oder? Man muss sich die Einzelfälle anschauen, deshalb mache ich mir auch überhaupt keine Sorgen, dass Ollie ein Rookie ist."

Stichwort Neuling: Das ist Komatsu auf dem Posten des Teamchefs selbst auch, erst seit Jahresbeginn leitet er die Geschicke bei Haas. "Jeden Tag" lerne er dazu, sagt der Japaner, "das muss man ja auch, man hat keine Wahl. Aber es macht mir tatsächlich Spaß und ich versuche natürlich den besten Job zu machen, den ich kann."

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Wie gut der dann sei, gerade auch in Sachen Fahrerverhandlungen, "werden wir dann am Ende sehen, wenn wir einen Fahrer unterschrieben haben, ob ich einen guten Job dabei gemacht habe oder nicht", sagt der Teamchef. Dass Haas aktuell noch zögere mit einer Verpflichtung, "das passiert ja nicht ohne Grund, genauso wenig wie wir ohne Grund irgendetwas beschleunigen".

Komatsu stellt klar: "Wir haben unseren Zeitplan, um gewisse Dinge zu evaluieren. Aber natürlich muss man es richtig spielen und das versuche ich auch." Was dem Teamchef dabei Zuversicht gibt, ist die aktuelle Form des Teams, das auf WM-Rang sieben liegt: "Natürlich spielen sportliche Resultate für alle eine Rolle. Deshalb bin ich ziemlich dankbar, dass einige, sagen wir mal gestandene Formel-1-Fahrer, an unserem Team interessiert sind. Das ist gut."