Stucks Gewinner und Verlierer
Renault fährt (fast) einsam an der Spitze, Ferrari hat nur noch rechnerische Chancen - die Formel-1-Japaner sind tief enttäuscht
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Großen Preis von Kanada steht die Halbzeit der Formel-1-Saison 2006 bevor. Für Hans-Joachim Stuck ein Grund, einmal auf die Gewinner und Verlierer des Jahres zu blicken. "Gewinner ist eindeutig - und da kann ich auch die BMW Brille abnehmen - das BMW Sauber F1 Team. Sie waren in Silverstone zuletzt die vierte Kraft in der Formel 1, liegen auf Platz fünf in der Konstrukteurswertung und fahren eigentlich regelmäßig in die Punkte", erklärte er in seiner 'Eurosport'-Kolumne. "Das muss man wirklich hoch bewerten, denn sie existieren ja eigentlich erst seit sechs Monaten."

© BMW
Hans-Joachim Stuck schreibt Schumacher keine großen WM-Chancen mehr zu
Der größte Gewinner ist derzeit aber Fernando Alonso, der seinem zweiten Weltmeistertitel ohne Umwege entgegenfährt. "Richtig auf den Punkt bringt es aber im Moment natürlich Fernando Alonso", so Stuck weiter. "Niki Lauda hat so gesehen sicherlich recht, wenn er Michael Schumacher im Kampf um den WM-Titel schon abschreibt. Rein faktisch und rein rechnerisch kann er aber noch Weltmeister werden."#w1#
Aber: "Es müsste wirklich schon so viel schief gehen bei Alonso, dass Schumacher überhaupt zum Aufholen kommt", so seine Einschätzung. "Wenn man es also ganz realistisch betrachtet, ist der Titel für Michael Schumacher sicher weg. Nur durch ganz außergewöhnliche Vorkommnisse besteht noch eine rein rechnerische Chance."
"Wenn Schumacher das richtige Auto und die richtige Strategie hat, dann kann er Alonso schlagen. Auch in Kanada halte ich das für möglich", so Stuck zu 'sport1.de'. "Der Spanier hat dennoch insgesamt die besseren Karten. Die Roten können nicht mehr machen, als auf Ausfälle von Renault zu hoffen. Aber Alonso kann jetzt ganz clever agieren. Er muss nicht jedes Rennen gewinnen."
Auf der Verliererseite weht für Stuck die Fahne mit der aufgehenden Sonne. "Zu den Teams, die hingegen die Erwartungen nicht erfüllt haben, gehören ganz klar die Japaner", erklärte er. "Das betrifft also Honda und Toyota. Besonders Toyota hat seine Ankündigungen bei weitem nicht erfüllt. Bei Honda allerdings ist man sicher auch enttäuscht."
"Bei den Saisonverlierern kann ich wohl am meisten zu Toyota sagen, dort bin ich etwas näher dran", fuhr er fort. "Man bringt es einfach nicht auf den Punkt. Leute gehen, Leute kommen - es ist ständig Unruhe. Man hat zwar alle technischen Möglichkeiten, aber man muss wohl sagen, dass Japan zu viel mitmischt."

