• 22.06.2006 11:48

  • von Adrian Meier

Blundell: "Man darf Ferrari nicht abschreiben"

Der frühere Formel-1-Pilot Mark Blundell rechnet in Montréal mit einem engen Rennen - Strecke hält in jedem Jahr Überraschungen für die Teams bereit

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Fernando Alonso in Silverstone seinen dritten Sieg in Folge einfahren konnte, wurde vielfach bereits davon gesprochen, der Spanier und Renault würden derzeit in einer eigenen Liga fahren und seien auch in den kommenden Rennen nur schwer zu besiegen. Doch nicht nur Alonso selbst glaubt, dass ihm in Montréal ein hartes Rennen bevorsteht, auch der frühere Formel-1-Pilot Mark Blundell erwartet ein enges Duell zwischen Renault und Ferrari.

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Mark Blundell rechnet mit einem engen Kampf zwischen Renault und Ferrari

"Traditionell ist Montréal eine Ferrari-Strecke, und die Scuderia hatte dort über die vergangenen Jahre einige gute Resultate", erklärte der Brite in seiner 'Crash.net'-Kolumne. "Ich denke, jeder erwartet an diesem Wochenende eine ähnliche Geschichte, aber man muss abwarten, zu was Renault im Stande ist, denn sie sahen zuletzt fast unschlagbar aus", schränkte er jedoch ein.#w1#

Montréal ist eine Ferrari-Strecke

"Sie erreichen hier aus irgendeinem Grund immer großartige Resultate." Mark Blundell

Allerdings "darf man Ferrari und Michael Schumacher nicht abschreiben. Ich denke, dass sie sehr schnell sein werden", äußerte Blundell, dass er zumindest von einem engeren Rennen ausgeht als zuletzt in Silverstone. "Sie erreichen hier aus irgendeinem Grund immer großartige Resultate, und vor allem Schumacher mag diesen Ort, er kommt hier gut zurecht. Daher denke ich, dass sie zuversichtlich sein werden."

Allerdings sei das Kräfteverhältnis im Vorfeld nur schwer abschätzbar, man müsse zumindest die Freien Trainings am Freitag abwarten, "um eine Idee davon zu haben, wie der Sonntagnachmittag ausgehen wird. Es wird enger zugehen, da bin ich mir sicher, und die Reifen werden ein wichtiger Faktor sein, genauso wie die Bedingungen der Strecke", meinte Blundell.

Schwieriger Kurs mit Tücken

Schließlich halte der 'Gilles Villeneuve Circuit ' immer wieder unangenehme Überraschungen bereit: "Wir kommen Jahr für Jahr dorthin, und durch ihre harten Winter gibt es immer einige Stellen, an denen die Strecke aufgebrochen ist. Manchmal tauchen neue Unebenheiten auf, die in vorangegangenen Saisons noch nicht da waren." Neben diesen Unwägbarkeiten sei der 4,361 Kilometer lange Kurs jedoch sehr aufregend, wenn auch nicht leicht für die Piloten.

"Mit den Betonmauern an großen Teilen der Strecke gibt es nur wenig Raum für Fehler." Mark Blundell

"Der 'Gilles Villeneuve Circuit' ist eine großartige Strecke, sie hat ihren ganz eigenen Charakter, denn sie besteht aus einem Mix aus einem Straßenkurs und einer permanenten Rennstrecke. Es ist ein Kurs, der Fahrer aus dem Rennen werfen kann, und normalerweise gibt es dort eine Menge Unfälle", beschrieb er. "Mit den Betonmauern an großen Teilen der Strecke gibt es nur wenig Raum für Fehler."

Einige Stellen der Strecke seien jedoch besonders knifflig, "beispielsweise die Kombination zurück auf die Start-Ziel-Gerade, man sieht dort normalerweise immer ein Auto in der Mauer. Auch die Stelle, an der sich Olivier Panis vor einigen Jahren sein Bein gebrochen hat, ist sehr diffizil, wenn man einen Fehler macht", zeigte sich Blundell abschließend überzeugt.