Stuck: "Das ist ja kein Oktoberfest"
Der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck über das Comeback von Michael Schumacher und die Aussichten des Rekordchampions in dieser Saison
(Motorsport-Total.com) - In wenigen Tagen beginnt in der arabischen Wüste die neue Formel-1-Saison - und alle Blicke richten sich dann auf Michael Schumacher, der 2010 mit Mercedes in die "Königsklasse" zurückkehrt. Der frühere Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck freut sich schon sehr auf das Comeback des 41-Jährigen, hat im Titelkampf der Formel 1 aber auch Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel auf der Rechnung.

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Hans-Joachim Stuck ist gespannt auf die Formel-1-Rückkehr von "Schumi"
Dies erläutert Stuck im Gespräch mit dem 'Hamburger Abendblatt': "Für mich ist Vettel absoluter Titelfavorit. Vettel hat's drauf - und er wird, auch wegen Schumacher, in Ruhe gelassen", meint Stuck und fügt im Hinblick auf die neuen Silberpfeile hinzu: "Das ganze Umfeld, das Schumacher mitbringt, ist ja wie zwei Sechser im Lotto. Und man merkt schon, wie schnelllebig die Zeit ist", so Stuck.#w1#
"Wenn man jetzt Schumacher im Mercedes sieht, ist Ferrari schon längst vergessen", hält der 59-Jährige fest. Dass "Schumi" noch einmal die Herausforderung der Formel 1 sucht, überrascht Stuck nicht allzu sehr: "Michael war einfach mit dem Thema noch nicht fertig. Er hat dieses Renn-Gen im Körper, und er kann es nach wie vor. Ihm macht der Rennsport Spaß, das ist sein Leben."
Doch was kann der siebenmalige Weltmeister nach einer Rennpause von drei Jahren noch leisten? Einiges, vermutet Stuck. "Von seinen Fähigkeiten her fährt er vorne mit, keine Frage. Nur wird ein ganz wichtiger Faktor sein Auto sein. Wenn ihm Ross Brawn und Mercedes ein Fahrzeug hinstellen, das von der Basis her stimmt, ist er mit dabei", gibt Stuck vor dem Saisonauftakt zu Protokoll.¿pbvin|512|2427|schumacher|0|1pb¿
Kann Schumacher mit den "jungen Wilden" mithalten?
"Aber wenn da irgendein Problem auftaucht und das Auto nicht gleich bei der Musik ist, wird es auch für Schumacher schwierig werden - weil er einfach im Vergleich zu seinen Ferrari-Zeiten nicht mehr diese uneingeschränkten Testmöglichkeiten hat", erläutert der ehemalige Formel-1-Pilot. "So ist Schumachers Comeback eine mutige Entscheidung, weil er natürlich auch viel verlieren kann."
Nicht zuletzt im Zweikampf mit der jungen Generation, die Schumacher laut Stuck gewaltig unter Druck setzen wird: "Auch Schumacher wird mit großen Augen schauen, wenn er gegen eine neue Fahrergeneration wie einen Vettel, einen Alonso, einen Hamilton antritt. Das ist ja kein Oktoberfest", sagt Stuck und fügt erklärend hinzu: "Die Burschen sind ein ganzes Stück jünger und risikobereiter."
Die neuen Regeln könnten sich indes vorteilhaft für Schumacher auswirken, meint Stuck. "Im Rennen wird ihm die Neuregelung zugute kommen, dass nicht mehr nachgetankt werden darf. Michael muss zusammen mit Ross Brawn eine Abstimmung für das ganze Rennen erarbeiten. Da sehe ich seine große Stärke", so Stuck. "Die Formel 1 wird jedenfalls nicht schlechter sein als im vergangenen Jahr."

