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  • 24.05.2017 18:22

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Stroll macht Millionärs-Image für Kritik verantwortlich: "Lustig"

Der Williams-Pilot spricht sich gegen die Verpflichtung eines Fahrercoaches aus und glaubt, dass der Druck nicht gestiegen sei - Kritik an seiner Person gäbe es immer

(Motorsport-Total.com) - Williams-Youngster Lance Stroll lässt sich von dem schlechten Start in die Formel-1-Karriere nicht verunsichern. Nach fünf Rennen ohne WM-Punkt wundert es ihn nicht, dass viele seine Beobachter seine Berufung zum Stammfahrer hinterfragen. Er führt die Skepsis jedoch weniger auf das sportlichen Abschneiden als auf seinen milliardenschweren Vater zurück: "Mit meinem Hintergrund werten mich die Leute ab, wenn ich gewinne. Wenn ich verliere, werten sie mich eben auch ab", hadert Stroll.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll

Lance Stroll lässt sich von der Kritik an seiner Person nicht beeindrucken Zoom

Der Kanadier hat beschlossen, sich um die Störfeuer nicht weiter zu kümmern, sondern sich auf die Aufgaben auf der Rennstrecke zu konzentrieren. "Der Rest liegt nicht in meiner Hand", erklärt ein unbeeindruckter Stroll über das Geschehen nach dem Fallen der Zielflagge. Den Druck auf seinen Schultern nennt er hausgemacht und den "gleichen wie immer". Er möchte seine Kritiker offenbar abstrafen, indem er die Schlagzeilen mit einem Lächeln quittiert: "Ich akzeptiere es, finde es sogar lustig."

Weniger erfreut haben dürfte Stroll, dass er im teaminternen Vergleich mit Oldie Felipe Massa (18:0 nach Punkten) schlecht abschneidet. "Es gab die Chance auf Zähler. Manchmal hatte ich Pech. Solche Wochenenden kommen vor", erklärt der 18-Jährige, der auch durch Fahrfehler auffiel. Allen voran in Sektionen mit niedrigem Tempo kommt Massa besser klar. "Ich versuche ihn als Maßstab zu sehen und meinen Fahrstil der Formel 1 anzupassen", schielt Stroll auf den routinierten Brasilianer.

Einen eigenen Fahrercoach will sich Stroll nicht zulegen, obwohl Vater Lawrence ihm bereits eine persönliche Pressedame und zu Formel-3-Zeiten ein eigenes Motorhome spendierte: "Ich habe meine Jungs, mit denen ich reise. Einige sind Freunde, einige helfen mir technisch", sagt er über sein Gefolge. "Klar, es ist immer gut, wenn einem jemand hilft. Aber jeder geht seinen eigenen Weg." Stroll ist überzeugt, den rechten nicht verlassen zu haben: "Ich habe Titel gewonnen, um es hierher zu schaffen. Die ersten fünf Rennen waren schwierig, aber das hat nicht alles auf den Kopf gestellt."


Fotos: Williams, Großer Preis von Monaco