• 24.01.2014 12:24

  • von Timo Pape

Streit um Turbo-Schutzabdeckung

Ferrari gegen Mercedes und Renault: Die Italiener sehen eine Schutzvorrichtung am neuen Turbolader nicht als zwingend notwendig an - und hätten somit einen Vorteil

(Motorsport-Total.com) - Wenn Regelwerke unterschiedlich interpretiert werden können, zieht das oftmals Ungereimtheiten nach sich - so auch in der Formel 1. Offenbar streiten sich die drei Motorenhersteller der neuen V6-Turbo-Aggregate darüber, ob der Turbolader mit einer drei bis vier Kilogramm schweren Schutzabdeckung versehen werden muss oder nicht. Das berichtet 'auto motor und sport'. Ein leichterer Motor würde letztlich Vorteile in der Performance bedeuten.

Titel-Bild zur News: Renault-V6-Antreibsstrang

Renault will seinen neuen Motor aus Sicherheitgründen schwerer machen Zoom

Mercedes und Renault sind der Meinung, eine solche Schutzvorrichtung sei unabdingbar. Ferrari hingegen dementiert diese Interpretation des Reglements, hält die Folgen im Schadensfall für nicht allzu gravierend. Die ganze Entwicklungsphase hindurch hatten alle drei Hersteller bereits Schwierigkeiten mit dem Turbolader, der als äußerst sensible Komponente gilt. Unter gewissen Umständen kann der Ladedruck zu hoch steigen, sodass das Teil explodiert.

Kommende Woche soll es zu einem Gespräch mit der FIA kommen, bei dem der Interpretationsspielraum eingegrenzt werden soll. Renault will angeblich sogar einen Film vorführen, der einen explodierenden Turbolader zeigt, um das Ausmaß eines möglichen Schadens zu verdeutlichen. Es bleibt abzuwarten, wie die FIA entscheidet. Entweder die Scuderia aus Maranello zieht den Kürzeren und muss noch nachrüsten, oder uns erwarten 2014 möglicherweise spektakuläre Motorschäden.