Strafe spült Sergio Perez vom Podest: "Die Regeln sind die Regeln"

Aufgrund einer Strafe verlor Sergio Perez das Podium in Zandvoort an Pierre Gasly: Diese geht für ihn in Ordnung, doch die Entscheidung zum Boxenstopp war bitter

(Motorsport-Total.com) - Beim ersten Reifenwechsel nach einer Runde lag Sergio Perez goldrichtig, doch die gleiche Entscheidung am Rennende kostete den Mexikaner das Podium beim Formel-1-Rennen in Zandvoort 2023. Der Red-Bull-Pilot war in der Anfangsphase als erster Pilot an die Box gekommen, um sich Intermediates abzuholen, was ihm die Führung einbrachte.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez nach dem Formel-1-Rennen in Zandvoort 2023

Sergio Perez hat das Podium in Zandvoort verpasst Zoom

Doch als er in der Schlussphase noch einmal an die Box kam, um sich bei stärker werdendem Regen die Full-Wets statt die Intermediates aufziehen zu lassen, passierte ihm der entscheidende Fehler, der ihn letzten Endes um Platz drei und damit das Podest brachte - zur Freude von Alpine-Pilot Pierre Gasly, der davon profitieren konnte.

Denn als Perez in die Box fuhr, touchierte er erst einigermaßen hart die Boxenmauer und bekam dann eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er 0,8 km/h zu schnell in der Boxengasse unterwegs war. Diese Strafe spülte ihn im Ziel drei Sekunden hinter den Franzosen, der sein erstes Podium mit Alpine feiern konnte.

Bitter aus Sicht von Perez: Die Rennleitung holte aufgrund der Bedingungen die rote Flagge raus, sodass der Boxenstopp am Ende unnötig war.

Zu der Zeit war es aber die richtige Entscheidung, verteidigt sich Perez: "Als ich in die Box gekommen bin, war es komplett überflutet", sagt er, "und ich bin einfach direkt in die Wand gefahren."

Perez: "Die Regeln sind die Regeln"

"Leider hat sich unsere großartige Entscheidung zu Beginn am Ende dann als nicht so großartig herausgestellt. Es ist schade, dass wir das Podium verloren haben, denn ich habe das Gefühl, dass wir es heute wirklich verdient haben."

Gefragt, ob die Strafe verhältnismäßig ist, weil sie im Training nur ein paar Euro Strafe kostet, im Rennen aber in dem Fall ein Podium, sagt der Mexikaner ganz pragmatisch: "Regeln sind Regeln. So kann man alle am besten beschützen."

Zuvor hatte sich Perez auf Intermediates bereits in Kurve 1 vertan und war geradeaus in die Streckenbegrenzung gerutscht. "Da hat er sich leider verbremst, in einen Dreher, ist da kräftig angeschlagen", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko.


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"Und da hat er wieder das Glück gehabt, dass das Rennen abgebrochen wurde, weil sonst hätte er diesen vierten Platz nicht retten können", glaubt er.

Gasly wusste: Innerhalb von fünf Sekunden bleiben!

Die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Perez stand bereits vor dem Neustart fest, sodass Gasly hinter ihm wusste, dass er innerhalb von fünf Sekunden zum Mexikaner bleiben muss, um sich einen Podestplatz zu erfahren.

Und der legte alles in die "Qualifying-Runden", die er in den letzten sieben Runden fahren musste: "Es ist nie einfach, innerhalb von fünf Sekunden an einem Red Bull dran zu bleiben. Das ist klar", sagt Gasly. "Aber ich habe die Möglichkeit gesehen und wusste, was auf dem Spiel steht. Ich habe einfach alles gegeben."

Der Alpine-Pilot hatte ursprünglich erwartet, größere Probleme mit dem Reifen-Warm-up zu haben, "aber die Bedingungen waren nicht so schlecht", sagt er.

Gasly schwärmt: "Ich liebe es!"

Auch weil Perez vor ihm etwas von Fernando Alonso beeinträchtigt wurde, konnte sich Gasly immer in einem Fenster von rund drei Sekunden halten und auch von Carlos Sainz hinter ihm wegfahren, sodass sein Podium zu keiner Zeit wirklich gefährdet schien.

Trotzdem war es für ihn ein aufregender Moment: "Es hat Spaß gemacht. Ich liebe es", schwärmt er. "Wenn man um solche Positionen kämpft, ist es so viel aufregender und spaßiger, weil du einfach weißt, was auf dem Spiel steht. Ich habe jede einzelne Runde geliebt - auch in den Bedingungen."

Der Lohn war für ihn Platz drei und der erste Podestplatz seit dem Wechsel zu Alpine. "Es hat wirklich Spaß gemacht, und auf dem Podium zu stehen, ist eine echte Befriedigung", strahlt er.

Perez hingegen muss sich eingestehen, dass seine Entscheidung am Ende die falsche war - so wie die erste goldrichtig war. "Wir sind ein Team", sagt der Mexikaner. "Manchmal treffen wir die richtige Entscheidung und manchmal die falsche. So ist es."

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