powered by Motorsport.com

Strafe gegen Alonso zurückgenommen: So begründen die Kommissare!

Die FIA hat die Zehn-Sekunden-Strafe gegen Fernando Alonso aufgehoben, weil Berühren nicht als Arbeiten am Auto zählt - Spanier bekommt Platz drei zurück

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist zurück auf dem Podium! Wenige Stunden nachdem die FIA dem Spanier Platz drei entzogen hatte, wurde die Strafe gegen den Aston-Martin-Piloten zurückgenommen, sodass er seinen 100. Podestplatz in der Formel 1 behalten darf und George Russell wieder auf den vierten Platz zurückrutscht.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist nun doch wieder Dritter Zoom

Zuvor wurde Alonso bestraft, weil sein Aston-Martin-Team beim Absolvieren seiner Fünf-Sekunden-Strafe angeblich zu früh mit dem Arbeiten am Auto begonnen hatte. Dabei drehte es sich um die Frage, ob der Wagenheber das Auto berührt hatte und dies als Arbeiten am Auto zählt.

Die Rennkommissare waren zunächst zu dem Schluss gekommen, dass Berühren des Wagens sehr wohl als Arbeiten am Auto zählt und dass während der Strafe kein Teil des Autos berührt werden darf. Dies sei bei einem Meeting des Sporting Advisory Committees (SAC) mit den Teams zusammen beschlossen worden.

Doch diese falsche Annahme war der Knackpunkt bei der Zurücknahme der Strafe. Aston Martin argumentierte, dass es keine solche Vereinbarung gab und dass die Grundlage der Entscheidung der Kommissare daher falsch war.

Keine Vereinbarung: Falsche Grundlage für Strafe

Mit einem Protokoll des letzten SAC-Meetings sowie Aufnahmen von sieben verschiedenen Fällen, in denen die Autos beim Absitzen einer Strafe vom Wagenheber berührt wurden und es keine weitere Strafe gab, sahen die Kommissare ausreichende "signifikante und relevante neue Beweise", um den Fall noch einmal zu verhandeln.

"Es war für uns klar, dass die Basis der ursprünglichen Entscheidung, nämlich die Darstellung, dass es eine Vereinbarung gab, durch die neuen Beweise in Frage gestellt wurde", heißt es in der Begründung der Kommissare.

Während der Anhörung kamen sie dabei zu dem neuen Schluss, dass es "keine eindeutige Vereinbarung" darüber gab, dass ein Ansetzen des Wagenhebers schon als Arbeiten am Auto zählt, auf die sich die Kommissare bei der Strafe stützen können.

"Unter diesen Umständen waren wir der Ansicht, dass unsere ursprüngliche Entscheidung, eine Strafe gegen Auto 14 zu verhängen, rückgängig gemacht werden musste, und wir taten dies entsprechend", teilt man mit.

"Videoschiri" gibt zunächst Grünes Licht

Kurios war dabei, wie es zu der vorherigen Entscheidung gekommen war. Denn die Rennleitung hatte sich den Boxenstopp von Fernando Alonso mit Unterstützung des sogenannten Remote Operations Centre (ROC) - also einer Art Videoschiedsrichter in Genf - angeschaut.

Beide Seiten waren dabei zu dem Schluss gekommen, dass die Strafe ordnungsgemäß abgesessen wurde, sodass die Kommissare die Angelegenheit zu den Akten legten.

Erst in der letzten Runde erhielten die Kommissare dann plötzlich einen Bericht von der Rennleitung, dass die Strafe ihrer Meinung nach doch nicht ordnungsgemäß abgeleistet wurde. Die Angelegenheit wurde der Rennleitung vom ROC gemeldet, die dann die Kommissare baten, diese zu untersuchen.

Den Kommissaren wurde dann durch den Rennleiter und den Sportdirektor Videomaterial gezeigt, wie Alonso seine Strafe abgesessen hatte. Zudem wurde ihnen eben die angebliche Vereinbarung unter den Teams mitgeteilt, sodass sie zunächst auf eine Strafe entschieden.


FIA-Penalty erklärt: Darum bekam Alonso P3 zurück!

Wir erklären, auf welche Regeln sich die FIA-Stewards bezogen haben, wie es zu dem Chaos kommen konnte und was in Zukunft getan werden muss. Weitere Formel-1-Videos

Diese hätte nach Artikel 54.4 e) des Sportlichen Reglements auch Disqualifikation lauten können, "aber da während des Berührens keine Arbeiten am Auto durchgeführt wurden, hielten wir eine Disqualifikation für zu hart", heißt es in der Begründung. "Unter diesen Umständen haben die Kommissare eine Zehn-Sekunden-Strafe gegen Auto 14 verhängt."

Diese ist nach dem neuen Urteil aber nun hinfällig.