• 30.06.2006 10:20

  • von Inga Stracke

Stracke an der Strecke: Erlebnisbericht Montréal

'F1Total.com'-Reporterin Inga Stracke über das geliebte Flair in und die Erlebnisse in Kanadas Metropole Montréal

(Motorsport-Total.com) - Montreal - mein Lieblings-Grand-Prix ist einmal mehr viiiel zu schnell vorbei gegangen! Zu wenig habe ich wieder erleben können von dieser traumhaften Stadt, die eine perfekte Mischung aus europäischem Charme und nordamerikanischer Großzügigkeit ist. Montrealtypisch zum Beispiel, dass man immer wieder zwischen den Hochhäusern eine wunderschöne alte Kirche entdecken kann.

Titel-Bild zur News: Montréal

Montréal: europäischer Charme und nordamerikanische Großzügigkeit

Eigentlich wollte ich ja früher anreisen, aber schlechtes Wetter in Chicago hielt mich dort dann sieben Stunden am Flughafen fest, nervig war's, denn immer wieder hieß es, "bitte bereithalten, vielleicht können wir in einer halben Stunde einsteigen...". Damit habe ich mir dann letztendlich Geld "gespart", denn ich wollte Mittwochnachmittag in Montréal shoppen gehen. Fast alle Geschäfte hatten die Fenster mit Formel-1-"Zubehör" dekoriert, mindestens eine Zielflagge sah man überall. Nico Rosberg erzählte begeistert, wie erstaunt er war, beim Klamottenkaufen im Laden über der Kasse ein Bild von sich selbst im Williams zu sehen!#w1#

Bar in Montréal

Vergnügung auf dem Dach des 'Hotel de la Montagne' Zoom

Am Mittwochabend tanzte im 'Thursdays' wieder der Bär. Auf der sich drehenden Tanzfläche ist das Disco-Feeling komplett, mit Musik aus den 80ern... Oben auf dem Dach des 21.Stocks des 'Hotel de la Montagne' (beherbergt im Erdgeschoss und Keller eben genanntes 'Thursdays') mitten in Montreal-Downtown wurde zur Latino-Live-Musik getanzt, mein Zimmer lag nur ein paar Stockwerke darunter, die Musik gab mir eine gute Entschuldigung, abends auch mal etwas länger unterwegs zu sein... :-)

Donnerstagabend waren wir beim Japaner, "all you can eat"-Sushi - wie immer hervorragend und ich war froh, dass es den Laden noch gab, das kann man ja nach einem Jahr nie wissen. Angenehm: Man musste nicht alles auf einmal bestellen, sondern konnte immer wieder nachordern. Wer sein Sushi aber nicht aufaß, musste pro Sushi einen Dollar "Strafe" zahlen, eine gute Idee, um Essensverschwendung zu verhindern! Um der Tradition zu folgen durfte natürlich auch das Frühstück im "Eggspectations" nicht fehlen: In keinem anderen Restaurant habe ich je mehr verschiedene Gerichte mit Eiern gesehen, in den unterschiedlichsten Arten zubereitet!

Natürlich waren wir nicht nur zum Essen und Party feiern in Montreal, aber es ist einfach super angenehm, den Grand Prix in einer Stadt zu haben, ohne riesenlange Wege, und mit einem einfach faszinierenden Charme! Mitten in der Stadt hat das BMW Sauber F1 Team für eine kleine Sensation gesorgt: mit dem Pit Lane Park. In der City hatten die Weiß-blauen ihren Formel-1-Erlebnispark aufgebaut, von Donnerstag bis Samstag kamen über 40.000 Zuschauer, um die Formel-1-Boliden bei Demofahrten zu erleben und sich im Pit-Stop beim Reifenwechseln zu messen - ein neuer Besucherrekord!

Jacques Villeneuve

Pit Lane Park: Formel-1-Action mitten im Herzen Montréals Zoom

Sobald der Formel-1-Motor angelassen wurde, war er mehrere Häuserblocks durch die Straßen und zwischen den Wolkenkratzern zu hören und Menschen begannen wie wild loszurennen, um herauszufinden, wo der Formel-1-Lärm herkam. Das Lustigste aber erzählte mir ein Bekannter: Er war auf dem Weg zur Metro, um zur Rennstrecke zu fahren, und fragte Montréaler nach dem Weg - eben zur Rennstrecke. Begeistert erklärten sie ihm, er könne ihnen gerne folgen, sie würden sowieso gerade dorthin gehen - und stand kurz darauf vor dem Pit Lane Park!

Herrlich, wieder den Flair des 'Cirque du Soleil' zu erleben, die entsprechende Party am Sonntagabend fiel allerdings etwas einfacher aus als in der Vergangenheit. Cirque-Chef Guy Laliberté musste auch schon am nächsten Morgen wieder nach Las Vegas fliegen, dort hat am Freitag die neue Show Premiere: "Love", in Erinnerung an seinen persönlichen Freund George Harrison hat Laliberté eine Show kreiert, die Leidenschaft und Ideen der größten Band aller Zeiten wiederbeleben soll. 60 Artisten aus aller Welt sind daran beteiligt, die originalen Master-Tapes aus den Abbey Road Studios wurden verwendet - ich würde ja zu gerne Freitagabend lieber im Mirage in Las Vegas sein statt in Indy. (Bild masken)

Masken

Der Flair des 'Cirque du Soleil' war in Kanada kürzer als gewohnt Zoom

Apropos Master-Tapes: Am Montag durfte ich neue Produktionen von Sam, einem der Musik-Kreativen des Cirque, hören, der vor kurzem Lionel Ritchie in seinem Studio aufzeichnen durfte: Wer auf Dance Sound steht sollte sich im September auf einen Ohrenschmaus gefasst machen, dann kommt nämlich die neue CD raus, Titel des besten Songs: "Amore" - bei dem Sound kann ich nicht sitzen bleiben...

Mit diesen Gedanken sind die Koffer gepackt, ich muss Montréal wieder verlassen und freue mich schon jetzt auf nächstes Jahr! Jetzt geht's gleich weiter, ohne Pause nach Indianapolis - krasser Unterschied zu Montreal!

Au revoir, eure Inga Stracke von der Strecke!