STR4-Motor: Viel Arbeit trotz Einfrierung
Mehr Laufzeit, weniger Drehzahl und KERS: Die Motoreningenieure von Ferrari hatten in diesem Winter viel Arbeit mit dem Kundenmotor für Toro Rosso
(Motorsport-Total.com) - Im dritten Jahr in Folge geht Toro Rosso in dieser Saison mit Ferrari-Power im Heck an den Start. Zwar trägt das V8-Aggregat wegen der Motoreneinfrierung weiter die Code-Nummer 056, doch die Motoreningenieure hatten aufgrund des neuen Reglements einiges, an das der Kundenmotor für Toro Rosso angepasst werden musste. So stehen in der Saison weniger Aggregate zur Verfügung als bisher, die maximale Drehzahl wurde reduziert und auch der Einsatz von KERS muss berücksichtigt werden.

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Toro Rosso geht im dritten Jahr in Folge mit Ferrari-Power an den Start
"Die Arbeit von FIA und FOTA hat zu einigen Maßnahmen geführt, mit denen in der Formel 1 Geld gespart werden soll", erläuterte Ferrari-Motor- und Elektronikchef Gilles Simon anläßlich der Präsentation des STR4 in Barcelona. "Jeder Fahrer bekommt nun pro Saison acht Motoren und die maximale Drehzahl wurde beschränkt. Die durchschnittliche Laufzeit eines Motors hat sich damit von rund 1.200 auf 2.500 Kilometer verlängert. Aber wie die Motoren im Verlauf eines Rennwochenendes eingesetzt werden, ist völlig den Teams überlassen."#w1#
"Aufgrund der Regeländerungen hat den FIA den Teams erlaubt, an den Motoren zu arbeiten, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Die Spezifikation wird Ende März 2009 eingefroren", fuhr Simon fort. "Die einzigen Elemente, die verändert werden könnten, betreffen die Ansaugtrichter, die Position der Einspritzventile und die Konfiguration des Auspuffsystems. Sollte während der Saison ein Problem mit der Zuverlässigkeit auftreten, kann der Motorenhersteller bei der FIA die Erlaubnis beantragen, daran zu arbeiten, es zu lösen, so lange alle anderen Teams dem zustimmen."
"Der 056-Ferrrari-V8-Motor bleibt deshalb der gleiche wie im vergangenen Jahr", so Simon. "Er ist mit einem KERS ausgestattet, das von Ferrari in Zusammenarbeit mit Magneti Marrelli entwickelt wurde. Der Einsatz von KERS liegt ganz in der Hand von Toro Rosso. Es wird jedoch ein zusätzlicher Ferrari-Ingenieur an der Rennstrecke innerhalb des Toro-Rosso-Teams an KERS arbeiten."
Ferrari sei es bei der Lieferung von Motoren an Kundenteams noch nie allein um die finanziellen Aspekte gegangen, fuhr Simon fort: "Wir bekommen dadurch auch zusätzliches technisches Feedback. Durch das Testverbot während der Saison ist die Partnerschaft mit Toro Rosso für uns noch wichtiger geworden, da wir so zusätzliche Möglichkeiten bekommen, die Zuverlässigkeit des Motors und der mit ihm verbundenen Systeme zu testen."

