• 24.02.2004 15:33

  • von Marcus Kollmann

Stoddart zweifelt an Coulthards Motivation

Paul Stoddart sieht in Coulthard keinen Titelanwärter - der Schotte hat derweil seine Schwäche und Räikkönens Stärke erkannt

(Motorsport-Total.com) - 2004 ist möglicherweise das letzte Jahr, in dem David Coulthard zumindest von der Theorie her gute Chancen besitzt um die Weltmeisterschaft mitzufahren, denn für welches Team der Schotte im kommenden Jahr an den Start gehen wird, steht noch nicht fest.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

"DC": Wenn die Psyche nicht stimmt, ist man nicht schnell

Um sich für eines der wenigen besseren Cockpits zu empfehlen, muss der langjährige McLaren-Mercedes-Pilot in dieser Saison unbedingt eine gute Leistung abliefern, und das heißt in erster Linie, dass er im Vergleich zu seinem Teamkollegen bestehen muss.

Minardi-Teamchef Paul Stoddart zweifelt aber, ob das dem 32-Jährigen, der sich vor Räikkönen schon dessen finnischen Landsmann Mika Häkkinen geschlagen geben musste, überhaupt gelingen kann. Der Australier begründet dies mit der Situation Coulthards und glaubt nicht, dass dieser zu den Kandidaten zu zählen ist die um die Fahrermeisterschaft kämpfen werden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er motiviert ist, denn er weiß ja bereits, dass er ersetzt wird", so Stoddart.#w1#

Genau dieses Wissen könnte aber dafür sorgen, dass der Schotte im Kopf einen Schalter umlegt und der David Coulthard der letzten Jahre mit dem David Coulthard den wir 2004 sehen werden kaum noch Gemeinsamkeiten hat.

"Ich habe beim Finale in Suzuka gezeigt, dass ich es kann", zitiert 'auto, motor und sport' den 157-fachen Grand Prix-Teilnehmer, dessen größtes Manko 2003 im Einzelzeitfahren lag und der die Stärke von Kimi Räikkönen genau kennt.

"Kimi macht sich weniger Gedanken als ich. Wenn das Auto mal schlecht liegt, stört ihn das nicht. Dann legt er sich ins Motorhome zum Schlafen. Deshalb fährt er unbelastet. Ich ärgere mich über jedes Problem und denke zu viel nach. Das bremst mich. Wenn die Psyche nicht stimmt, ist man nicht schnell", hat "DC" analysiert.

Ob es ihm gelingt mit diesem Wissen lockerer auf garantiert früher oder später im Saisonverlauf auftretende Probleme zu reagieren, und er seine bisherige Schwäche ablegen wird, kann man im Augenblick jedoch nicht beurteilen. Über die 18 Grand Prix umfassende Saison wird sich dies jedoch zeigen.