• 05.07.2003 09:29

  • von Marcus Kollmann

Stoddart: "Es ist eine schmutzige Aufgabe"

Sollten die großen Teams Stoddart nicht zufrieden stellen, droht in Silverstone ein Chaos-Grand Prix - Streit in vollem Gange

(Motorsport-Total.com) - Bereits gestern berichteten wir darüber, dass der Königsklasse nach dem in Kanada scheinbar abgewendeten Ungemach bezüglich des "Fighting Fund" nun neue Schwierigkeiten drohen.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Stoddart: "...sonst wird es keine unabhängigen Teams mehr geben"

Minardi-Teamchef Paul Stoddart kündigte an, dass er ab Silverstone alle Fahrhilfen aus dem Minardi PS03 ausbauen lassen und gegen alle anderen Teams die damit beim Großbritannien-Grand Prix fahren protestieren wird, sollten sich die großen Teams nicht an ihren Teil der Absprache der im Zusammenhang mit dem "Fighting Fund" und den Billigmotoren stehenden Vereinbarungen halten.

Im Rahmen des Großen Preises von Frankreich soll es nun am heutigen Samstag zu einem Meeting zwischen allen Teamchefs kommen, um die Probleme ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Wie verhärtet jedoch die Fronten mittlerweile sind, belegen Stoddarts Aussagen in den englischen Medien.

"Diesen Dingen wurde vor sechs Monaten zugestimmt und bisher ist nichts passiert. Die kleinen Teams geben weiterhin, doch die großen Teams haben nichts gegeben. Wir müssen die Sache einfach voranbringen und die Angelegenheiten um die voll finanzierbaren Kundenmotoren und den 'Fighting Fund' endlich klären. Ich tue das nicht weil ich es tun möchte, denn es ist eine schmutzige Aufgabe, doch irgendjemand muss es tun, denn sonst wird es in der Formel 1 keine unabhängigen Teams mehr geben."

"Wenn ich mit meiner Ansicht falsch liegen sollte, dann bin ich glücklich darüber falsch zu liegen, doch meine Interpretation des Reglements ist die, dass der Einsatz meiner Autos in Silverstone ohne die Fahrhilfen an Bord legal sein wird. Ich möchte den Großbritannien-Grand Prix, der das Heimspiel für viele Teams ist, nicht in ein totales Chaos stürzen, weshalb ich diese Angelegenheit den anderen Teams auch jetzt vortrage. Wenn ich beabsichtigen würde hinterhältig zu handeln, dann hätte ich meinen Mund für zwei weitere Wochen gehalten", verdeutlicht Stoddart, dass es ihm nicht darum geht der Formel 1 zu schaden, sondern er endlich die Einlösung der vor Monaten gegenüber den kleinen, privaten Teams gegebenen Versprechen erreichen will.

Den Aussagen des Australiers ist zu entnehmen, dass, anders als noch während des Kanada-Grand Prix von ihm erklärt, der "Fighting Fund" für Minardi noch nicht erledigt ist und hinsichtlich der verbilligten Kundenmotoren für 2004 auch noch einiger Klärungsbedarf besteht.

Von allen Motorenherstellern hat bislang nämlich nur Mercedes offiziell erklärt, dass man einem Team für 10 Millionen US-Dollar seine Triebwerke anbieten kann. Mit Minardi, Jordan und Sauber besitzt die Formel 1 aber drei Privatteams, womit sich auch mindestens drei Hersteller finden müssen.