Stoddart erwartet künftige "Silberpfeil"-Dominanz
Der Ex-Minardi-Besitzer lobt die jüngsten Weichenstellungen bei McLaren-Mercedes und macht sich Sorgen um Renaults Formel-1-Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Paul Stoddart muss sich erst noch daran gewöhnen, nicht mehr Teil der Formel 1 sein. Sein Minardi-Team befindet sich nun im Besitz von Red Bull, der Australier konzentriert sich derzeit voll und ganz auf seine neue Fluggesellschaft in Australien. Die Formel 1 lässt ihn dennoch nicht los, aufmerksam verfolgte er die Entwicklungen der vergangenen Wochen.

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Paul Stoddart sieht in McLaren-Mercedes das künftige Spitzenteam der Formel 1
Gerade sein Ex-Schützling Fernando Alonso, der bei Minardi sein Formel-1-Debüt gab, sorgte Ende des vergangenen Jahres für Aufsehen: 2006 wird sein vorerst letztes Renault-Jahr werden, danach wechselt er zur Konkurrenz von McLaren-Mercedes. Stoddart schätzt diesen Schachzug als besonders clever ein, Alonso habe so die Grundlage für weitere WM-Titel gelegt.#w1#
"Ron Dennis und seine Mitarbeiter trödeln nicht herum", erklärte er in einem Interview mit 'BBC Radio Five Live'. "Nicht nur mit Fernando haben sie etwas verkündet, sondern es passieren auch andere Dinge, die sie zu einem wirklich ernsthaften Kandidaten in der Meisterschaft machen. Ich sehe niemanden, der McLaren überholen kann. Sie werden 2007 gut dabei sein."
Damit könnte die Dominanz von Ferrari endgültig beendet sein, auch wenn man in Maranello hofft, dass das Jahr 2005 nur ein kurzzeitiger Leistungseinbruch war. "Sie waren für sechs Jahre dominierend, im vergangenen Jahr aber haben sie den Faden verloren", so Stoddart. "Viele geben Bridgestone die Schuld, aber es war nicht allein ihr Fehler."
Vielmehr habe auch Michael Schumacher eine persönliche Niederlage einstecken müssen. "Ich denke nicht, dass irgendjemand der Ansicht ist, Michael wäre nun ein schlechterer Fahrer, aber er wird eben älter", erklärt der 50-Jährige. "Fernando hat gezeigt, dass er der Jungstar ist. Von daher ist es verständlich, dass er dorthin geht, wo es eine Zukunft gibt." Und dies sei eben bei McLaren-Mercedes in einem stärkeren Maße als bei Ferrari gegeben.
Doch der Wechsel des Weltmeisters wirft nach Ansicht von Stoddart auch einen fragenden Blick auf Renault. "Die Frage ist: 'Was möchte Renault 2007 machen?'", erklärte er. "Viele Leute haben bereits spekuliert, dass sie Ende 2006 oder 2007 aussteigen könnten. Der Wechsel zeigt mir, dass sie ihn gehen lassen wollten. Und das wäre nicht passiert, wenn man es nicht ernsthaft in Erwägung ziehen würde."

