• 16.12.2001 13:29

  • von Fabian Hust

Stoddart: Erfahrung oder Geld

Minardi-Teamchef Paul Stoddart will für die Saison 2002 einen Fahrer mit Erfahrung oder einen Fahrer mit viel Geld verpflichten

(Motorsport-Total.com) - Noch ist der Platz neben Alex Yoong bei KL Minardi Asiatech nicht besetzt. Für Teamchef Paul Stoddart gibt es im Moment nur zwei Lösungen, die in Frage kommen, um das Team nach vorne zu bringen. Entweder er kann einen erfahrenen Fahrer verpflichten, der dank seiner Formel-1-Kenntnis dem Team hilft oder der Australier findet einen Piloten, der Geld mit sich bringt, was dem Team beim Aufbau ebenfalls nützlich wäre.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Paul Stoddart vermisst die Unterstützung Australiens für eigene Fahrer

Ideal wäre natürlich die Verpflichtung eines erfahrenen Piloten und hier hat Paul Stoddart für sich zwei realistische Optionen ins Auge gefasst: "Frentzen wird wohl bei Arrows enden, das würde dann bedeuten, dass Verstappen verfügbar wäre", so Stoddart gegenüber 'ITV'. Stoddart jedenfalls rechnet fest damit, dass Frentzen zu ihm kommt, wenn er bei Prost oder Arrows nicht unterkommt. Verstappen sitzt vorerst bei Arrows mit einem Vertrag für 2002 fest im Sattel ? wenn Frentzen zu Prost gehen sollte.

Im Januar plant das Minardi-Team bei ersten Testfahrten in Barcelona und Valencia mit Matteo Bobby und Frank Montagny zwei Nachwuchstalente zu testen, doch Stoddart hat zwei Fahrer noch weiter auf der Liste ganz oben stehen: Mark Webber und Tomas Enge: "Wir wollen am liebsten einen erfahrenen Fahrer verpflichten aber wenn das nicht möglich ist, dann sind ganz klar Mark und Tomas unsere nächste Wahl. Tomas hat in den letzten drei Rennen bei Prost toll gearbeitet während Mark ein sehr talentierter Fahrer ist."

Doch weder Tomas Enge noch Mark Webber können momentan ausreichend Sponsorengelder mit sich bringen, was Stoddart vor allem bei seinem Landsmann Webber bedauert: "Im Idealfall finden wir natürlich einen Fahrer mit Talent und Geld. Die meisten Länder unterstützen ihre Formel-1-Talente doch obwohl Australien eine langjährige Sporttradition hat, scheinen sie eine Aversion gegen die Formel 1 zu haben. Es ist höchste Zeit, dass sie in den Sport kommen."

In der kommenden Saison möchte Paul Stoddart mindestens zwei Teams hinter sich lassen und damit in die Top 10 der Konstrukteure kommen, doch Punkte werden extrem schwierig einzufahren sein: "Wenn die Top-Teams ihre Zuverlässigkeit im Griff haben, so könnten die kleinen Teams gar ohne Punkte ausgehen. Ich denke, dass es nächstes Jahr schwieriger wird, Punkte zu holen, da Williams und McLaren gezwungen sind, ihre Zuverlässigkeit zu verbessern."