• 31.07.2002 12:32

  • von Fabian Hust

Stoddart deutet "Fahrer gegen Motoren"-Deal an

Minardi-Teamchef Stoddart hat angedeutet, dass er Webber im Gegenzug für Cosworth-Motoren zu Jaguar ziehen lassen könnte

(Motorsport-Total.com) - Noch ist zwischen Minardi-Pilot Mark Webber, der Ende Juni bei einem Test im Jaguar eine glänzende Figur hinterließ, und den Grünen noch nichts fix. Das Management erklärte kürzlich, dass Verhandlungen im Gange seien, es aber viele Details zu klären gebe. Das Hauptproblem: Das Minardi-Team hat eine Option auf den Formel-1-Neuling für die kommende Saison. Außerdem wird auch Renault-Teammanager Flavio Briatore bei der Teamwahl Webbers ein Wort mitreden, denn er hat mit dem 25-Jährigen einen Langzeitvertrag.

Titel-Bild zur News: Stoddart, Webber

Muss Stoddart Webber aus finanziellen Gründen ziehen lassen?

Nach seiner starken Vorstellung bei dem Test und immer wieder verblüffend guten Leistungen im Minardi scheint Webber für das Jaguar-Team ein interessanter Fahrer zu sein. Gleichzeitig ist Teamchef Paul Stoddart noch auf der Suche nach einem Motorenpartner. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass Asiatech ein Jahr Auszeit nimmt, um sich auf ein Comeback mit einem komplett eigenen Team vorzubereiten. Dann müsste der Australier einen neuen Partner finden.

Für die Motoren zu bezahlen ist für das kleinste Team der Formel 1 beinahe unmöglich, zu gering ist das Budget. Stattdessen könnte Paul Stoddart als Ablösesumme für Mark Webber vom Jaguar-Team den Cosworth-Motor erhalten. Entsprechenden Hinweis darauf gibt Paul Stoddart selbst: "Ich könnte alle möglichen Dinge machen. Es könnte etwas damit zu tun haben, dass ich einen Motor haben möchte", so Stoddart gegenüber 'Autosport'. Stoddart erklärt ferner, dass er Mark Webber an ein anders Team "verkaufen" könnte, wenn er glaubt, dass er dadurch mit seinem Team Fortschritte machen kann.

Im Weg stehen möchte Stoddart seinem Landsmann jedenfalls nicht: "Wenn wir ihn behalten, dann weil wir keine finanziellen Probleme haben und uns das technische Paket zur Verfügung steht, das wir uns vorstellen. Es wäre falsch von mir, ihn zu halten, ohne eine Ahnung zu haben, wo hin es mit uns geht." Die "kommerzielle Realität" sehe im Moment eher danach aus, als könne man Webber nicht halten: "Das wäre für Minardi und mich ein trauriger Tag." Wann genau Stoddart die Option auf Webber ziehen müsste, verriet Stoddart nicht sondern meinte nur: "Bis zu einem bestimmten Datum, das nicht weit entfernt ist."