• 05.03.2009 14:25

  • von Roman Wittemeier

Stimmen zum FOTA-Maßnahmenpaket

Die Formel-1-Teamchefs loben die Arbeit der Teamvereinigung FOTA und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit FIA und FOM

(Motorsport-Total.com) - Die Teamvereinigung FOTA hat den Weg zu weiteren Sparmaßnahmen in der Formel 1 geebnet und gleichzeitig Vorschläge zur Verbesserung der Show unterbreitet. Am Nachmittag stellten die Teamchefs ihren Maßnahmenkatalog vor, der die Königsklasse in eine sichere und spektakuläre Zukunft bringen soll. Die Kosten sollen durch Einheitsbauteile und Homologationen eingedemmt, auch Test- und Entwicklungsmöglichkeiten könnten weiter beschnitten werden.

Titel-Bild zur News: FOTA-Logo

Die FOTA hat die Vorlage gegeben, der FIA-Weltart muss am 17. März entscheiden

Ein überarbeitetes Punktesystem sowie mehr Transparenz bezüglich Spritmengen und Reifenwahl sollen die Fans besser an der Show teilhaben lassen - auf eine Medaillenvergabe möchte man jedoch verzichten. Viele Maßnahmen seien die Konsequenz aus den Ergebnissen der umfassenden Marktforschung, hieß es von der FOTA. Der FIA-Weltrat muss allerdings am 17. März noch über die Vorschläge befinden, daher gingen alle Teamchefs vorab auf Kuschelkurs zum Motorsport-Weltverband und zum Vermarkter FOM.#w1#

Die Stimmen der Teamchefs:

Frank Williams (Teamchef Williams): "Die neue Teamvereinigung FOTA hat das Ziel, die Interessen der Rennställe bestmöglich zu vertreten, sowohl im technischen als auch im sportlichen Sinne. Die FOTA wünscht sich eine offene und produktive Zusammenarbeit mit der FIA und der FOM."

Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): "FIA und FOTA verfolgen die gleichen Ziele. Wir wollen den sportlichen Wert der Formel 1 erhöhen und gleichzeitig den nötigen Aufwand verringern. Kostensenkung ist definitiv der richtige Weg. Die Mitglieder der FOTA haben in den vergangenen Monaten hart an dieser Aufgabe gearbeitet und nun eine ganze Reihe von Maßnahmen präsentiert, die bereits 2009 deutliche Kostensenkungen zur Konsequenz haben. Es werden in den kommenden Jahren noch weitere Maßnahmen folgen."

Vijay Mallya (Teamchef Force India): "In der Formel 1 geht es zweifellos um Wettbewerb und darum, die Gegner zu schlagen. Dies findet auf der Strecke statt. Gleichzeitig präsentieren wir abseits der Piste eine große Einigkeit und gute Zusammenarbeit. Die offene Art der Diskussion und Zusammenarbeit auf dem Weg zu Verbesserung des Spektakels bei gleichzeitiger finanzieller Verantwortung kann für den Sport und alle, die in ihn investieren - also zum Beispiel Teams, Sponsoren und natürlich Fans - nur positiv sein. Ich unterstütze diese Initiative und hoffe, dass FOTA, FIA und FOM zusammenfinden, um diesen wundervollen Sport zu sichern."

Flavio Briatore (Teamchef Renault): "Durch die FOTA haben wir innerhalb der Teams eine große Einigkeit auf dem Weg zur Zukunftssicherung der Formel 1 erreicht. Aus kommerzieller Sicht müssen wir festhalten, dass unser Sport eine großartige weltweite Bekanntheit genießt. Natürlich gibt es aber immer noch Verbesserungspielraum beim Auftritt als mögliches Investment. Es ist eindeutig klar, dass wir die Show in der Formel 1 stärken müssen. Durch unsere Marktforschung haben wir die Stimmen der Kunden erhört."

"Die Ergebnisse zeigen uns ganz eindeutig, dass wir die Möglichkeiten der Neuen Medien besser nutzen sollten und gleichzeitig das TV-erlebnis verbessern müssen, weil das Fernsehen unsere wichtigste Schnittstelle zur Öffentlichkeit bleibt. Wir müssen unsere Zuschauern daher mit mehr Informationen versorgen und die Teams und Fahrer greifbarer machen. Unser Sport soll aufregend, unvorhersehbar und fesselnd sein - auf und neben der Strecke. Ich bin sicher, dass wir in Zusammenarbeit von FIA, FOM und FOTA die Formel 1 ist eine gute Zukunft führen können.

FOTA-Pressekonferenz in Genf

Die Teamchefs loben immer wieder die gute Zusammenarbeit in der FOTA Zoom

Tadashi Yamashina (Teamchef Toyota): "Die FOTA hat ein tolles Ergebnis erreicht und wir dürfen mit unseren Fortschritten zufrieden sein. Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns. Es ist unbedingt wichtig, dass wir die Seele der Formel 1 nicht antasten. Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports und wir müssen verhindern, dass die DNA des Sports als technischer und menschlicher Wettbewerb erhalten bleibt. Wir müssen unseren Investoren einen guten Gegenwert bieten, auch den Fans natürlich."

"Wir alle sind uns der Notwendigkeit von Kostensenkungen bewusst. Die signifikanten Einsparungen, die FIA und FOTA am Ende vergangenen Jahres bereits auf den Weg gebracht haben, waren ein guter Anfang. Die Stärke der FOTA liegt in der Einigkeit aller Teams. Diese beispiellose gemeinsame Initiative, von der wir uns auch eine gute Zusammenarbeit mit der FIA und FOM erhoffen, kann dafür sorgen, dass die Formel 1 die zukünftigen Herausforderungen meistern wird."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Seit die FOTA im Sommer 2008 ins Leben gerufen wurde, hat die Organisation gemeinsam mit der FIA bereits gute Schritte zurückgelegt, indem schon für 2009 deutliche Sparmaßnahmen verabschiedet wurden. Durch die einzelnen Arbeitsgruppen der FOTA arbeiten die Teams erstmals gemeinsam daran, dass die Formel 1 ihr Image bei Fans aus allen Generationen verbessert und gleichzeitig die Kosten kontrolliert. Red Bull unterstützt die Arbeit der FOTA in vollem Umfang."

Stefano Domenical (Teamchef Ferrari): "Gemeinsam in unseren Zielen und mit einheitlicher Vision von der zukünftigen Formel 1, aber gleichzeitig Rivalen auf der Strecke: Das sind die Stärken der FOTA. Die Teamvereinigung hat innerhalb weniger Monate tolle Ergebnisse beschert. Rennsport gehörte immer zur DNA von Ferrari, und das wird auch immer so bleiben. Darum arbeiten wir gemeinsam mit allen anderen Teams sehr hart am Erreichen unserer Ziele. Wir müssen diesen Weg weitergehen, um den Sport für unsere Fans, für unsere Partner und potenzielle Investoren noch attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen wir nach wie vor eine Verbindung zur Produktion von Straßenautos halten."

Franz Tost (Teamchef Toro Rosso): "Die FOTA hat bereits innerhalb kürzester Zeit tolle Dinge erreicht, dank der beipiellosen Einigkeit der Teams. Das Motto 'Gemeinsam überleben wir, einzeln sterben wir' gilt eigentlich schon seit Jahren, aber manche Teamchefs haben es erst jetzt verinnerlicht. Die FOTA sollte sich jetzt nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern in Zusammenarbeit mit FIA und FOM an einer erfolgreichen Zukunft der Formel 1 als Unterhaltungsfaktor und Business weiterarbeiten."

Martin Whitmarsh (Teamchef McLaren-Mercedes): "Die FOTA hat schon jetzt mehr erreicht, als alle anderen Team-Zusammenschlüsse in der Vergangenheit. Die Ergebnisse sind sowohl ein Zeugnis von als auch das Ergebnis der Stärke der FOTA. Auf der Strecke werden wir Konkurrenten bleiben. Aber abseits der Strecke sind wir entschlossen, gemeinsam mit der FIA und FOM die Formel 1 zu noch größerem Erfolg zu führen. Wir investieren viel Zeit, Ressourcen und radikale Gedanken in unseren Weg, der allen Beteiligten mehr Gegenwert bieten wird: Den Teams, den Herstellern, den Sponsoren, den Medien und vor allem den Fans."

Ross Brawn (Teamchef Ex-Honda): "Die FOTA ist eine extrem wichtige Initiative. Die Teams arbeiten zusammen, bündeln ihre Kräfte, um den Sport in allen Belangen zu verbessern. Niemals zuvor habe ich eine solche Einigkeit und Entschlossenheit bei allen Teams erlebt, wie sie nun in der FOTA unter Leitung von Luca di Montezelomo gezeigt wird. Dies ist ein ergänzender Prozess zu den Bemühungen von FIA und FOM und ermöglicht es den Teams, ihre Sichtweisen geschlossen zu vertreten, um unseren Sport und die gesamte Motorsport-Industrie voran zu bringen. Als ehemaliger Rugbyspieler habe ich gelernt, auf dem Platz gewisse Prinzipien des Wettbewerbs einzuhalten und einen gemeinschaftlichen Sportsgeist zu leben sowie gleichzeitig abseits des Spielfeldes Einigkeit zu demonstrieren. Genau dies ist auch das Prinzip der FOTA."

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