• 14.11.2010 18:20

  • von Stefan Ziegler

Stewart: "Die anderen haben die WM verloren"

Der frühere Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart gratuliert Sebastian Vettel zum Titelgewinn und ist davon überzeugt: "Er kann nur besser werden"

(Motorsport-Total.com/Sky) - Jackie Stewart ist überrascht. Der ehemalige Formel-1-Fahrer und dreimalige Champion hätte nicht unbedingt damit gerechnet, dass Sebastian Vettel die Saison 2010 als Weltmeister beschließen würde. Vielmehr hätte der Schotte sein Geld auf Fernando Alonso (Ferrari) und Mark Webber (Red Bull) gesetzt, die in der Gesamtwertung eigentlich eine bessere Ausgangslage inne hatten.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart gratuliert Sebastian Vettel zum Titelgewinn in der Formel 1 2010

Diese konnten Alonso und Webber allerdings nicht nutzen - Vettel siegte im Rennen und im Titelkampf. Sehr zur Freude von Stewart: "Ich möchte Sebastian gratulieren. Er war in jeder Session der Schnellste, hatte einen sehr schnellen Boxenstopp und feierte einen Start-Ziel-Sieg. Er hat den WM-Titel verdient", findet der frühere Teamchef und Weltmeister von 1969, 1971 und 1973.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


"Die beiden anderen Fahrer, Alonso und Webber, haben keine ausreichend gute Leistung erbracht", sagt Stewart und erklärt seine Sicht der Dinge vom Rennen in Abu Dhabi: "Ich hätte gedacht, dass Alonso die besseren Möglichkeiten haben würde. Für Webber war es schwierig, den Titel noch aus der Hand zu geben. Er wäre ein guter Weltmeister gewesen, weil er 34 Jahre alt ist und erfahren."

"Unterm Strich hatte Sebastian in diesem Rennen aber das Heft in der Hand. Am Ende einen Vorsprung von zehn Sekunden zu haben, ist einfach beeindruckend. Die anderen beiden haben die WM verloren und Sebastian hat sie in meinen Augen gewonnen. Er hat seine Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt. Er kann nur besser werden", meint der langjährige Formel-1-Rennfahrer.

"Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als 23-Jähriger war. Als 34-Jähriger war ich ein besserer Mann", gibt Stewart zu Protokoll. Seinen ersten Titelgewinn habe er damals "erst am Morgen danach" komplett realisiert. "Ich war happy, aber nicht aus dem Häuschen. Erst am nächsten Tag dachte ich: 'Um Gottes Willen, ich bin Weltmeister!' Es brauchte einfach eine Weile, um einzusickern."