• 22.06.2009 10:40

  • von Roman Wittemeier

Stewart: Button hat die Gene des "Professors"

Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart erkennt bei Jenson Button besondere Qualitäten: "Sein Fahrstil erinnert mich stark an Alain Prost"

(Motorsport-Total.com) - Zwar hat es mit dem erhofften Heimsieg in Silverstone nicht geklappt, aber trotzdem bleibt Jenson Button auch nach dem achten Rennen der Saison souveräner WM-Führender. In Großbritannien holte der Brawn-Pilot als Sechster drei Zähler und baute seine Serie somit aus. Button ist der einzige Fahrer im Formel-1-Starterfeld, der im Verlauf der bisherigen Saison in jedem Rennen Punkte geholt hat. Nach Ansicht von Jackie Stewart liegt dies vor allem am weichen Fahrstil des 29-Jährigen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Trotz Platz sechs: Jenson Button hat in der Gesamtwertung viel Vorsprung

"Er ist nicht nur erwachsener geworden, sondern er hat Erfahrung - oder besser gesagt Weisheit", lobte der ehemalige Formel-1-Weltmeister aus Schottland in der Zeitung 'The Independent'. Er sei beeindruckt von der Sicherheit, die Button im Cockpit ausstrahle. "Selbst als Michael Schumacher in der Gesamtwertung führte und ein dominantes Auto hatte, war er an jedem Wochenende mindestens ein Mal neben der Piste. Nicht so Jenson Button."#w1#

"Sein Fahrstil erinnert mich stark an Alain Prost", so Stewart weiter. "Ich habe in heutigen Zeiten noch keinen weicheren Fahrstil gesehen. Michael Schumacher ist nie so gefahren, nicht einmal dann, wenn er technisch das deutlich beste Paket hatte. Alain Prost hat zum Beispiel niemals ruckartige Handbewegungen am Lenkrad gemacht. Bei Jenson ist das ganz genauso. Und mit der hohen Erwartungshaltung geht er auch blendend um. Er fährt erstklassig, überfährt das Auto nicht und sagt auch außerhalb des Cockpits die richtigen Dinge."

Das Lob des Ex-Weltmeisters teilt Adrian Sutil zum Großteil, doch schränkte der Gräfelfinger die Aussagen auch etwas ein. Aus Sicht des Force-India-Piloten bietet ein gutes Auto erst die Grundlage für einen sanften Fahrstil. "Man sieht das doch jetzt bei McLaren-Mercedes. Dort muss Lewis jetzt richtig pushen. Entsprechend macht man dann mal Fehler. Das ist in den vergangenen zwei Jahren kaum passiert, als er ein richtig gutes Auto hatte", sagte Sutil gegenüber 'formula1.com'.

¿pbvin|512|1645||0pb¿"Wenn du ein gutes Auto hast, dann musst du nie über das Limit hinaus gehen", beschrieb der Deutsche weiter. "Das ist der große Vorteil, den du dann als Fahrer hast. Du fährst einfach deine Runden. So wie es Jenson Button derzeit macht. Ich glaube, er geht fast nie zu 100 Prozent ans Limit. Er kontrolliert die Situation, fährt clever und wenn es dann mal darauf ankommt, dann haut er ein paar schnelle Runden heraus."