• 16.07.2007 12:53

Stepney geht gegen Ferrari in die Offensive

Während im Spionagefall weiterhin gegen ihn ermittelt wird, lässt Nigel Stepney nun untersuchen, ob er von Ferrari-Mitarbeitern beschattet wurde

(Motorsport-Total.com) - Während sich die Schlinge um Nigel Stepneys Hals im Spionagefall immer enger zuzieht, geht der Beschuldigte nun selbst in die Offensive, und zwar wegen der angeblichen Verfolgungsjagden, die das Ferrari-Team mit ihm veranstaltet haben soll. Die Identität der bisher noch unbekannten Fahrer soll jedenfalls geklärt werden.

Titel-Bild zur News: Nigel Stepney mit seiner Ash

Nigel Stepney behauptet, dass er und seine Familie verfolgt wurden

Stepney ließ kürzlich in einer geschriebenen Stellungnahme für die 'Times' ausrichten, dass er zusammen mit seiner Freundin Ash und seiner kleinen Tochter fliehen musste, weil seine Wohnung in Italien von mysteriösen Gestalten beschattet worden sein soll: "Es gab Verfolgungsjagden mit dem Auto bei hoher Geschwindigkeit", so der Brite, der sich in Italien eigenen Angaben nach nicht mehr sicher fühlt.#w1#

"Wir wurden von mehr als einem Auto verfolgt, mit italienischen Nummernschildern, und als wir vergangenen Donnerstagabend einen der Männer in die Enge trieben, verweigerte er zu sprechen. Ich glaube nicht, dass es Journalisten waren. An meinem Auto war ein Kursverfolgungsgerät. Jemand wäre verletzt worden. Ich hatte keine andere Wahl als aus Italien zu gehen", gab Stepney bestimmt zu Protokoll.

Nun wird die Sache genau untersucht, wie seine Anwältin Sonia Bartolini gegenüber 'La Repubblica' erklärte: "Im Moment versuchen wir, die Nummernschilder zurückzuverfolgen, und dann werden wir eine Beschwerde einreichen. Sollte sich bestätigen, dass Ferrari dahinter steckt, wäre das sehr ernst. Es ist eine Sache, einen Angestellten am Arbeitsplatz zu kontrollieren, aber eine andere, ihm zu Hause nachzuspionieren und ihm nachts zu folgen, wenn er aus dem Urlaub nach Hause kommt."

Indes wird die Polizei von Modena demnächst damit beginnen, die bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmten Gegenstände zu untersuchen. Dabei handelt es sich laut Aussage des Polizeichefs von Modena, Salvatore Calabrese, um drei Computer, mehrere Palmtops, Mobiltelefone, Videokameras, zwei CD-Roms und eine Festplatte. Außerdem sollen Stepneys Banktransaktionen genau unter die Lupe genommen werden.