Steiner über Hülkenberg: "Haben genau das bekommen, was wir wollten"

Haas-Teamchef Günther Steiner ordnet den ersten Punktegewinn in Dschidda ein und lobt Neuzugang Nico Hülkenberg - Der Deutsche sieht noch einigen Spielraum

(Motorsport-Total.com) - "Jeder Punkt ist in diesem Jahr viel mehr wert als im vergangenen Jahr", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner und verbucht den Punktegewinn des US-Rennstalls in Dschidda als ersten Achtungserfolg. "Ja, es ist eine Erleichterung", sagt er am Rande des Australien-Grand-Prix an diesem Wochenende.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Kevin Magnussen

Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen beim teaminternen Duell in Dschidda Zoom

"Wir wussten, dass unser Auto nicht schlecht ist. Aber dieses Jahr gibt es eine Menge guter Autos, um ehrlich zu sein. Aber wenn man einen Punkt geholt hat, ist das immer etwas, das man in der Hand hat. Das ist sehr gut. In Saudi-Arabien war unser Auto das sechstschnellste, das ist also ein sehr gutes Gefühl."

In Positionen ausgedrückt hieß das in Dschidda: Platz zehn für Kevin Magnussen, und damit der erste Punkt, und Platz 13 für Nico Hülkenberg. Er war zwar vor Magnussen gestartet, hatte aber den schlechteren Start und wurde zudem Opfer eines Undercuts.

Steiner weiß: "Man muss einfach einen guten Job machen, denn es ist so eng. Jeder kleine Fehler kann dich mir nichts dir nichts von P6 auf P10 bringen. Genauso können Leute, die in Saudi-Arabien noch hinten waren, hier P5 sein. Es ist also alles sehr eng."

Theoretisch seien die ersten acht Plätze bereits vergeben, sagt der Haas-Teamchef und meint Red Bull, Ferrari, Aston Martin und Mercedes. "Dann gibt es nur noch Platz neun und zehn, was zwei Punkte auf einmal bedeutet, und das kann sehr viel Gewicht haben." Ganz zu schweigen von einem Ausreißer nach oben.

Steiner: Größte Schwäche ist das Heck

"Es könnte dir einen großen Vorteil verschaffen, wenn du ein sehr gutes Ergebnis wie einen fünften oder sechsten Platz in einem Rennen einfährst. Das bringt dich in diesem Jahr ziemlich schnell nach vorne", sagt Steiner mit Blick auf die WM-Tabelle.

Als größte Schwäche des Haas VF-23 bezeichnet der Teamchef momentan das Heck: "Ich denke, dass wir uns an Orten wie Bahrain schwer tun, wo man den Hinterreifen stark beansprucht und wo der Asphalt rau ist. Diese langen Kurven wie in Bahrain, ich denke, das liegt daran, dass das Heck unser Problem ist."

Auf die Frage, ob dieses Problem aerodynamischer oder mechanischer Natur ist, erklärt Steiner: "Es ist eine Kombination, wie alles andere auch. Aber es ist ein schmaler Grat, auf dem die Aerodynamik des Hecks funktioniert. Das hängt von der richtigen Höhe ab und davon, wie die Hinterradaufhängung funktioniert."

Während das noch eine Baustelle ist, zeigt sich Steiner mit dem Einstand von Neuzugang Hülkenberg zufrieden. "Wir haben genau das bekommen, was wir wollten", sagt er.

"Wir haben diese Erfahrung. Er ist immer noch schnell, er hat gezeigt, dass er in seinem ersten Rennen bis ins Q3 gekommen ist, im zweiten Rennen hätte er es fast bis ins Q3 geschafft. Und ich glaube, er genießt das Leben hier. Er arbeitet wirklich hart, er fordert unsere Jungs heraus, und das ist es, was wir wollen, dass er sie herausfordert. Bis jetzt habe ich also nichts zu beanstanden, was sehr selten ist."


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Hülkenberg: Viele gute Fortschritte gemacht

Auch Hülkenberg sagt im Rückblick auf die ersten beiden Rennwochenenden: "Es ist ganz gut gelaufen. Es ist natürlich noch sehr früh. Es gibt noch kein Ergebnis, keinen Punkt, aber ich habe das Gefühl, dass wir viele gute Fortschritte gemacht haben."

"Offensichtlich ist der Saisonbeginn eine steile Lernkurve für das Team, aber auch für mich selbst nach der Auszeit. Ich fühle mich also ziemlich glücklich und bin zuversichtlich, dass wir noch mehr gute Dinge vor uns haben", glaubt der Formel-1-Rückkehrer.

In Melbourne, der dritten Station in dieser Saison, ist er zum letzten Mal 2019 gefahren. "Es ist eine tolle Stadt, eine fantastische Strecke hier, mit Parkatmosphäre. Ich denke, ich hatte hier immer ziemlich gute Runs, Rennen und eine Menge Punkte. Wir freuen uns also darauf, hier auszurücken", schwärmt Hülkenberg.

Zu entdecken gibt es ein leicht verändertes Layout, das mehr Highspeed bietet. Einen ersten Eindruck davon konnte sich der Haas-Pilot im Simulator verschaffen. "Es ist auf jeden Fall viel flüssiger, mehr Geschwindigkeit, viele mittelschnelle Kurven, Highspeed-Kurven. Es fühlt sich ziemlich schnell an", so sein Fazit.


Fotos: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2023


Ob es ähnlich wie im Rennen von Dschidda wieder zu einem teaminternen Duell mit Teamkollege Magnussen kommen wird, bleibt abzuwarten. Dort hatte Steiner jedenfalls nichts zu beanstanden: "Ich war nicht nervös oder so, denn ich sehe, wie sie außerhalb des Autos zusammenarbeiten, also kann man sich ungefähr vorstellen, wie sich sie auf der Rennstrecke anstellen, wenn nichts komplett schief geht."

"Sie respektieren sich gegenseitig und wussten, dass es keinen Sinn hat, ineinander zu rasen, denn das würde keinem von ihnen helfen. Ich habe das ziemlich entspannt gesehen."

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