Steiner ärgert sich über Hülkenberg-Strafe: "Es war niemand in Gefahr"

Günther Steiner hadert mit der Strafe gegen Nico Hülkenberg, weil er niemanden in Gefahr gebracht habe, nimmt die Entscheidung der Kommissare aber hin

(Motorsport-Total.com) - Um 2:27 Uhr nachts deutscher Zeit war der zweite Startplatz von Nico Hülkenberg futsch. Die rote Flagge in Q3 zum Formel-1-Qualifying in Kanada hatte Hülkenberg in gewisser Weise Platz zwei beschert, gleichzeitig hat sie ihm diesen aber auch wieder weggenommen. Denn weil er die Minimumzeit unter Rot nicht eingehalten hat, muss er drei Startplätze nach hinten.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg und Haas-Teamchef Günther Steiner

Günther Steiner hadert mit der Strafe gegen Nico Hülkenberg Zoom

Es ist wieder einmal eine bittere Strafe für das Haas-Team, dessen Teamchef Günther Steiner sich in der jüngeren Vergangenheit nicht nur einmal über die Kommissare aufgeregt hat. Erst beim vergangenen Rennen in Barcelona erhielt er von der FIA eine Verwarnung, weil er die Kommissare als Laien bezeichnet hatte.

Auch diesmal ärgert sich Steiner über die Strafe gegen Hülkenberg: "Ja, es war ein Fehler, es wurde zu schnell gefahren, aber wir müssen auch bedenken, dass nie jemand in Gefahr war, weil Nico immer allein unterwegs war", sagt der Südtiroler.

"Natürlich verstößt es gegen die Regeln, aber es war ein Fehler, der keine Gefahr darstellte. Wir haben die Strafe bekommen - wir müssen sie akzeptieren", so Steiner.

Dabei waren die Kommissare in ihrem Urteil noch gnädig. In der Begründung (hier lesen) schrieben sie, dass ein zu schnelles Fahren unter Rot eigentlich eine Strafe von zehn Startplätzen mit sich bringt, angesichts der Umstände habe man sich aber mit drei Startplätzen für eine milde Strafe entschieden.

Startposition fünf ist für das Haas-Team aber immer noch eine gute Ausgangsposition, und Steiner betont, dass die Strafe nichts von der Leistung des Teams wegnehmen sollte: "In unseren Gedanken sind wir Zweiter", sagt er.


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"Wir werden nach hinten gehen und morgen versuchen, unser Bestes zu geben. Eines Tages wird uns vielleicht das Glück hold sein."

Hülkenberg selbst hatte die Entscheidung der Kommissare mit Bedauern aber auch mit einer Portion Realismus hingenommen. "Natürlich ist das Ende des Tages nicht ganz so gut wie vorher", sagt er. "Es ist schade, nicht in der ersten Reihe zu stehen. Aber wir müssen mit den Konsequenzen leben."

Der Deutsche glaubt nicht, dass sich sein Rennen durch die Strafversetzung groß verändern wird, da ihm eh bewusst war, dass die schnelleren Autos schnell vorbeikommen würden. "Die Herangehensweise ist dieselbe, und es wird das Ergebnis nicht beeinflussen oder beeinträchtigen. Wir werden uns wie gewöhnlich vorbereiten und morgen hart kämpfen."