Startverzicht von Michelin rückt näher
Michelin wird unter den jetzigen Bedingungen und der momentanen Streckenführung nicht starten - die FIA bleibt weiter hart
(Motorsport-Total.com) - Ein Verzicht der Michelin-Teams auf einen Start im heutigen US-Grand-Prix wird wieder wahrscheinlicher. Fieberhaft suchten die Michelin-Ingenieure in der Nacht nach dem Grund für die Reifendefekte am Freitag - ohne Erfolg. Eine zuvor an die FIA gestellte Anfrage, andere Reifen aus Frankreich einfliegen zu lassen oder eine Schikane vor der überhöhten Sektion zu installieren, stieß nicht auf Gegenliebe.

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Michelin nimmt unter den derzeitigen Bedingungen nicht am Rennen teil
Michelin gab nun bekannt, dass auch in der Nacht kein Durchbruch bei der Ursachenforschung erreicht werden konnte. "Wir können eine totale Sicherheit für die Fahrer nicht ausreichend garantieren", so Pierre Dupasquier, Motorsportdirektor von Michelin, und Nick Shorrock, Leiter der Formel-1-Aktivitäten der Franzosen, im jüngsten Brief an die FIA.#w1#
"Wir kamen zum Ergebnis, dass wir mit den derzeitigen Reifen nicht auf der momentanen Strecke antreten werden", hieß es weiter. Damit stünden sieben von zehn Teams nicht am Start. "Wir wiederholen daher unsere Bitte, die Geschwindigkeiten in den Kurven zwölf und 13 entscheidend zu verringern."
Ob alle Michelin-Teams der Rennabsage folgen würden, ist derzeit unklar, immerhin klagten nicht alle Rennställe über Reifenprobleme. Das Rennen könnte abgesagt werden, wenn weniger als zwölf Autos am Start stehen. Die FIA jedenfalls plant nicht, Michelin einen Schritt entgegenzugehen und beharrt auf den Lösungen, die schon zuvor vorgeschlagen wurden.
"Wie wir bereits im vorherigen Schreiben erklärten, haben die Michelin-Teams die Chance, in den Kurven zwölf und 13 langsamer zu fahren, einen Reifen zu verwenden, der nicht im Qualifying eingesetzt wurde (was eine Strafe nach sich ziehen würde) oder immer wieder einen Reifenwechsel durchzuführen (was aus Sicherheitsgründen erfolgen muss)", so Charlie Whiting, der Technische Delegierte der FIA, in seiner Antwort.
Die Teams tragen nun die Entscheidung, wie und ob sie in Indianapolis starten wollen. "Es liegt an ihnen", so Whiting. "Mehr haben wir nicht hinzuzufügen." Sollten sich einige Michelin-Teams für einen Start entscheiden, so müsste Michelin jedoch Reifen herausgeben. Verweigern die Franzosen dies, so stünden nur die sechs Bridgestone-Autos am Start, was dann wohl zu einer Rennabsage führen würde.

