• 10.09.2006 09:53

  • von Marco Helgert

Spyker mit neuen und alten Kräften

Spyker baut auf den bisherigen Strukturen auf, kann mit Toyotas Ex-Technikchef Mike Gascoyne aber eine prominente Neuverpflichtung vermelden

(Motorsport-Total.com) - Mit der Übernahme von MF1 Racing durch den niederländischen Automobilhersteller Spyker wird das Team nicht generalüberholt, aber durchaus verstärkt. Nach langen Verhandlungen, die nicht mit Spyker direkt, sondern Michiel Mol, der nun auch im Management von Spyker sitzt, geführt wurden, ist der Verkauf am 30. September abgeschlossen. So soll für den Aufbau für die Saison 2007 wieder Ruhe einkehren, damit die Neuverpflichtung Mike Gascoyne seine Wirkung entfalten kann.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne ist zurück in der Formel 1 und in Silverstone

"Dass Mike Gascoyne zu uns stößt, ist ein Meilenstein und der endgültige Beweis unserer Ambitionen", so Mol. "Zusammen mit Colin Kolles wird er in der Lage sein, ein siegfähiges Team zu formen. Hoffentlich dauert es nicht zu lang, bis wie zum ersten Mal die niederländische Hymne in der Formel 1 hören werden. Ich habe eine neue Herausforderung und nichts ist unmöglich." Gascoyne wird die Bezeichnung 'Chief Technology Officer' erhalten und sich in die bisherigen Strukturen eingliedern. Einige Mitarbeiter kennt er dabei noch aus seiner Zeit bei Jordan.#w1#

Gascoyne zögerte nach seinem Abgang im Toyota-Team ein Formel-1-Comeback heraus. Er wollte sich zunächst auf sein Privatleben konzentrieren. Letztlich aber reizte ihn die Herausforderung. "Ich habe Victor Muller und Michiel Mol kürzlich getroffen und sie haben mich mit ihrer Energie für die Formel 1 beeindruckt", erklärte er. "Natürlich freue ich mich, mit einer wunderbar herausfordernden Chance in die Formel 1 zurückzukommen. Ich kenne und respektiere viele Leute in Silverstone und ich bin zuversichtlich, dass wir gute Ergebnisse einfahren werden."

An Bord bleibt auch Teamchef Colin Kolles, der sich nun wieder beruhigt auf das Tagesgeschäft konzentrieren kann. "Ich bin froh, dass der Deal nun durch ist", erklärte er. "Der Kauf des Teams durch Spyker als ein Sportwagenhersteller ist der nächste Schritt hin zu besseren Ergebnissen. Die Tatsache, dass wir uns auch die Dienste von Mike Gascoyne sichern konnten, der zusammen mit James Key (bisheriger Technischer Direktor; Anm. d. Red.) arbeiten wird, zeigt deutlich, dass sich das Team technisch entwickeln möchte."

Kolles vergisst dabei nicht, dass Midland-Chef Alex Shnaider an seiner eigenen Karriere großen Anteil hat. "Ich möchte auch Alex Shnaider für seine andauernde Unterstützung danken", fuhr er fort. "Wäre Midland nicht gewesen und hätte das Jordan-Team im Februar 2005 gerettet, dann hätten wir diesen Deal heute nicht bekannt geben können. Seine Anstrengungen, die Leistung des Teams zu verbessern, haben es uns ermöglicht, nach vorn zu kommen. Dafür sind wir alle sehr, sehr dankbar."