Spione im eigenen Team: Vorsicht bei anstehenden Wechseln

Jenson Button und Sergio Perez erklären die Verhaltensweisen von Fahrern und Teams, wenn ein neuer Arbeitgeber gefunden wurde

(Motorsport-Total.com) - Ein anstehender Teamwechsel ist für Fahrer und Team eine seltsame Sache - besonders wenn der Wechsel schon frühzeitig feststeht. Man denke beispielsweise an die Situation von Juan-Pablo Montoya oder Fernando Alonso, die bereits ein Jahr vor ihrem Abgang bei BMW respektive Renault wussten, dass sie in der Saison darauf die silbernen Farben von McLaren tragen werden. Dennoch mussten sie mit ihren aktuellen Teams noch ein Jahr zusammenarbeiten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso vor Kimi Räikkönen

Fernando Alonso wusste 2006 früh, dass er im kommenden Jahr im McLaren sitzt

Dass das besonders für die Teams nicht einfach ist, wissen auch die aktuellen McLaren-Jungs. "Wenn ein Team weiß, dass man weggehen wird, versuchen sie dir so wenig Informationen wie nötig zu geben", erklärt Sergio Perez, der nach seiner Wechselbekanntgabe 2012 immerhin noch sechs Rennen für Sauber bestreiten durfte. Nun konnte man Sauber nicht gerade als Konkurrent von McLaren bezeichnen, dennoch will das Team seien Informationen dennoch für sich behalten.

"Es kommt natürlich darauf an, bei welchem Team man ist, aber die Teams sind ziemlich professionell", sagt Perez, der als unerfahrener Pilot sowieso nicht so viel mit den Informationen anfangen kann. Zufälligerweise blieb Perez nach seiner Bekanntgabe auch in allen sechs weiteren Saisonrennen ohne Punkte. Zufall? "Wenn man gerade um den Titel kämpft, ist das mit Sicherheit etwas anderes", kann er sich denken. "Aber ansonsten versuchen die Teams die guten Informationen zu behalten."

Jenson Button kann sich hingegen nicht selbst an eine Geheimniskrämerei seines Teams erinnern. Bei seinem Wechsel zu McLaren entschied er sich erst im Dezember dazu, Brawn zu verlassen. "Und mein letzter Wechsel davor war vor zwölf Jahren", grübelt er. Naja, um ein Jahr hat sich der Brite verrechnet: Nach der Saison 2002 wechselte er von Renault zu BAR. Doch der McLaren-Pilot ist auch erfahren genug, um dennoch die Verhaltensweisen von Team und Fahrer zu erklären.

"Natürlich gibt es dann einige Dinge über das neue Auto, die man nicht herausfindet. Das ist komplett nachvollziehbar", so Button. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass ein Fahrer so viele Informationen wie möglich zu seinem neuen Team tragen will. "Man sollte die Informationen zwar nicht teilen, aber man bekommt natürlich eine Idee, in welche Richtung das Team gehen sollte", drückt er die "Spionage" diplomatisch aus.