• 09.06.2007 00:57

  • von Marco Helgert

Speed und Webber sind sich uneinig

Scott Speed verstand den Webbers "Bremstest" nicht, während Webber sich über das Verhalten von Speed auf der Strecke aufregte

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ende des 2. Freien Trainings, alle waren auf dem Weg zurück an die Boxen, kam es zwischen den "Schwesterautos" von Scott Speed und Mark Webber zur Kollision. Im Nachhinein suchte Speed die Schuld bei Webber und Webber bei Speed. Dabei war wohl ein Missverständnis der Auslöser, doch Webber könnte dennoch für seine Aktion bestraft werden.

Titel-Bild zur News: Nase von Toro Rosso

Die Folgen der "Red-Bull-Zusammenkunft" von Mark Webber und Scott Speed

Zunächst die Darstellung von Speed: "Eine Runde vorher habe ich Mark in der Haarnadel durchgelassen, doch er verpasste die Kurve", erklärte er. Webber hing so auch in der Auslaufrunde hinter dem US-Amerikaner. "Dann war er für den Rest der Runde nah hinter mir. Vor der achten Kurve lupfte ich, damit er vorbeigehen konnte."#w1#

"Doch beim Herausbeschleunigen aus der Kurve bremste er plötzlich und ich fuhr auf ihn auf", so Speed weiter. "Ich weiß nicht wirklich, was er da vorhatte. So was habe ich seit meiner Zeit bei den Gokarts nicht mehr erlebt. Bremstests in der Formel 1 - das war neu für mich."

Webber: Speed "hat geschlafen"

Für Webber wiederum stellte sich die Situation anders dar, der Ärger habe nämlich schon eine Runde zuvor begonnen, als Speed ihn durchließ. "Er macht nie die Linie frei, immer muss man über die schmutzige Streckenseite", beschwerte sich der Australier. Als er wieder hinter Speed zurückfiel, nahm der Ärger endgültig seinen Lauf.

"Wir haben beide in der Runde noch angegriffen", erklärte er. "Ich dachte, dass er mich vor der sechsten Kurve vorbeilassen würde, aber er warf die Tür zu. Als wir zu Kurve acht kamen, war ich sehr dicht hinter ihm und er hat hundert Meter früher gebremst als die Runde zuvor. Ich dachte, ich würde ihn torpedieren, schaffte es aber auf die Innenseite. Dann fuhr ich die nächste Kurve sehr langsam."

"Ich glaube, er hat zunächst ein bisschen geschlafen, aber wir haben es geschafft, uns gegenseitig aufzuwecken", so Webber abschließend. Die Rennleitung wird sich den Zwischenfall auf jeden Fall ansehen. Sollten sie der Meinung sein, Webber habe Speed absichtlich eingebremst, könnte durchaus noch Ärger folgen.

Von Speeds Seite bleibt eine Forderung danach aber aus. "Die Rennkommissare werden sich das ansehen", erklärte er. "Wir sind das Schwesterteam, wir werden das also nicht vorantreiben. Meiner Meinung nach war das aber weder sicher noch professionell - aber ich habe darüber nicht zu entscheiden. Zudem sind wir ein kleines Team, wir haben nicht einen ganzen Stapel neuer Nasen dabei."