• 07.07.2006 15:56

  • von Marco Helgert

Speed: Es fehlt die Möglichkeit

Die USA hat wieder einen Formel-1-Fahrer, doch es könnten noch mehr sein, wenn es mehr Aufmerksamkeit für die US-Fahrer gäbe

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn wieder viele Fans zum Grand Prix nach Indianapolis kamen, so fristet die Formel 1 in den USA nach wie vor ein Schattendasein. Bei Fahrern in den USA sei dies anders, denn man wisse sehr wohl, dass die Formel 1 "der Gipfel des Motorsports" ist. Dass die USA derzeit jedoch nur durch Scott Speed vertreten sind, liege in den mangelnden Möglichkeiten der US-Fahrer begründet.

Titel-Bild zur News: Scott Speed

Auch Scott Speed musste auf dem Weg in die Formel 1 Hindernisse überwinden

"Das Problem ist, dass die meisten Amerikaner nicht die Gelegenheit dazu haben", so Speed gegenüber 'ITV', "sei es finanziell oder wegen der Verbindungen nach Europa. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich die Gelegenheit mit Red Bull hatte, die mir das ermöglichten." Kurz vor dem Sprung in die Königsklasse plagten den US-Amerikaner aber andere Probleme.#w1#

Eine Dickdarmentzündung bremste seinen Karriereweg, doch Speed kämpfte nicht nur gegen die Krankheit an, sondern sich selbst auch nach oben. "Der schwerste Kampf war es, nach dem Titelgewinn 2004 in der Formel Renault wieder fit zu werden, denn ich wusste, dass ich in der nächsten Saison GP2 fahren sollte", erklärte er. "Formel Renault und Formel 3 sind körperlich nicht so anstrengend, aber wenn man in der GP2 oder der Formel 1 ist, dann ist das ein ernstes Problem."

Auf die Überwindung dieser schweren Zeit ist Speed stolz. "Bis Mitte 2004 konnte die Krankheit nicht geheilt werden, aber der gesamte Prozess, das Umgehen damit, das Tragen der Windeln, das Lernen über diese Krankheit, hat mich zu einer besseren Person gemacht. Ich bin stolz auf das, was ich da geschafft habe."

Dabei half ihm auch sein unabdingbarer Wille, der selbst nach seinen eigenen Maßstäben zuweilen übertrieben ist. "Sehr sozial bin ich nicht, aber meiner Persönlichkeit brachte mich auch in die Formel 1", erklärte er. Auch sein Bruder fuhr Kart. "Man konnte nicht sagen, wer von uns beiden besser war. Aber mein Bruder ist ein ausgeglichener Mensch, der viele Freunde hat. Aber ich ließ mich durch nichts aufhalten."