Spannungen zwischen Heidfeld und Bourdais

Nick Heidfeld fühlte sich im Qualifying in Ungarn durch Sébastien Bourdais behindert, doch der Franzose will davon nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld kassierte im Qualifying in Ungarn als 16. mit dem Ausscheiden im ersten Segment eine bitterböse Klatsche, die vor allem hinsichtlich der Vergabe der Cockpits für 2009 genau im falschen Moment kommt. Doch der BMW Sauber F1 Team Pilot sah die Schuld für das frühe Scheitern nicht bei sich selbst: "Auf meiner letzten Runde waren mir vier Autos im Weg", beschwerte er sich.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Sauer: Nick Heidfeld scheiterte wegen einer Behinderung bereits in Q1

"Die meisten haben wenigstens versucht, mir Platz zu machen, aber etwas Zeit kostet das immer", so Heidfeld weiter. "Gegen Ende der Runde hatte ich einen vor mir, der auf der Auslaufrunde war. Er hat Gas gegeben, als er mich sah, und dann vor der letzten Kurve Sebastien Bourdais überholt, und der stand mir dann komplett im Weg. Ich hatte gehofft, dass das so offensichtlich war, dass er dafür direkt eine Strafe bekommen würde und ich doch noch in Q2 rutschen würde."#w1#

Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen betonte: "Die Verkehrslage müssen wir uns noch mal anschauen." Ein Urteil über das Verhalten von Bourdais wollte der Deutsche vor laufenden Kameras nicht fällen, aber: "Tatsache ist, dass Nick mehrfach über Behinderungen geklagt hat auf der Runde. Das hat ihn sicher das Weiterkommen gekostet. Ob das vermeidbar war oder nicht, kann ich gar nicht einschätzen."

Bourdais, dem die Schuld in die Schuhe geschoben und der von Heidfeld bei der Rennleitung angezeigt wurde, zeigte für die Vorwürfe kein Verständnis: "Ich habe ihn hinter mir gesehen, aber was hätte ich machen sollen? Ich habe auch versucht, meine Runde zu fahren. Da war ein ganzer Pulk an Fahrern, ich war auch einer davon", klagte der Toro-Rosso-Pilot, der seinerseits unter anderem auf Red-Bull-Kollege Mark Webber Rücksicht nehmen musste.

Aufgrund der Charakteristik des kurvenreichen Hungarorings, auf dem Überholmanöver in der Regel Mangelware sind, wird es Heidfeld nun ganz schwer haben, vom 16. Startplatz noch nach vorne zu fahren: "Nick muss froh sein, wenn er von der Position Punkte holt für unser Team. Das muss ganz klar das Ziel sein", gab Theissen zu Protokoll, der schon im Vorfeld angedeutet hatte, dass er sich nicht sicher ist, was die Qualifyingform seines Schützlings angeht.