Sommerferien nicht für alle Teams gleich
WM-Leader Brawn ist seit Montag in den Sommerferien, für andere beginnen sie erst später - Zulieferer dürfen ebenfalls nicht arbeiten
(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der kostensparenden Maßnahmen haben sich die Formel-1-Teams auf eine FOTA-Initiative hin darauf verständigt, zwischen Budapest und Valencia nicht nur eine vierwöchige Rennpause abzuhalten. Erstmals werden auch die Fabriken für zwei der vier Wochen geschlossen. Doch welche zwei Wochen man frei nimmt, steht den Teams frei.

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Die Gestione Sportiva in Maranello wird nicht zur Geisterstadt verkommen...
So schickte das in der Weltmeisterschaft führende Brawn-Team seine Mitarbeiter schon gestern in den Urlaub, während die meisten anderen Rennställe ihre Arbeiten vom 3. bis 16. August niederlegen werden: "Wir nehmen gleich die ersten zwei Wochen, andere Teams haben sich für andere zwei Wochen entschieden", bestätigt Ross Brawn. Theoretisch stünde es den Teams sogar frei, eine Woche frei zu nehmen, dann eine Woche zu arbeiten und noch eine Woche frei zu nehmen.#w1#
Die Formel-1-Fabriken werden deswegen aber nicht zu Geisteranlagen verkommen: "Entwicklungsarbeiten sind ebenso untersagt wie Produktionsarbeiten. Wir dürfen Wartungsarbeiten an der Fabrik und an den Maschinen durchführen, also werden schon Leute dort sein. Auch die Administration und die Marketingabteilung werden besetzt sein, aber alles, was mit Engineering zu tun hat, muss eingestellt werden", erläutert Brawn.
Betroffen sind übrigens nicht nur die Teams selbst, sondern auch deren Zulieferer: "Im Geiste der Vereinbarung zwischen den Teams haben wir - genau wie alle anderen Teams auch - all unseren Zulieferern einen Brief geschickt und sie darum gebeten, in dieser Zeit nicht an unserem Projekt zu arbeiten", so Brawn. Frank Williams ist davon überzeugt, dass diese Sommerferien etwas bringen: "Wir werden damit Geld sparen."
In einer Saison, in der das Entwicklungsrennen so große Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis hat wie noch nie zuvor, ist die Verlockung groß, das Notebook mit nach Hause zu nehmen und abseits des überprüfbaren Bereichs zu arbeiten. Doch laut Williams haben sich auch die Vorstände der Teams beziehungsweise Hersteller zu den Sommerferien bekannt. Das Auffliegen eines Verstoßes will wohl niemand riskieren.
Die Teams haben sich auch darauf verständigt, dass die Notebooks von Mitarbeitern geprüft werden dürfen, sobald jemand das Team wechselt. Das bedeutet, dass ein Verstoß gegen die Spielregeln im Nachhinein auffliegen könnte. Bleibt jemand auf Lebzeiten beim gleichen Team, ist es freilich schwierig, ein Fehlverhalten nachzuweisen. Und sowieso gilt: "Man darf schon noch an den Motorsport denken", wie Jenson Button grinst.

