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  • 25.02.2013 11:50

  • von Dominik Sharaf

Software-Debakel: MES verspricht baldige Lösung

Kinderkrankheiten bereiten Kopfschmerzen: Die neue Motor-Einheitselektronik aus Woking soll bis zum Saisonstart tadellos funktionieren

(Motorsport-Total.com) - In Jerez erlebten die Formel-1-Teams ihr blaues - pardon, ihr schwarzes - Wunder. Statt Unmengen von Daten erschienen auf den Bildschirmen und Laptops einfach nichts. Der Schuldige war schnell ausgemacht: McLaren Electronic Systems (MES), der Lieferant für die standardisierte Motorelektronik, kurz ECU. Der Chef des mit dem Formel-1-Team verbundenen Unternehmens erklärt im Gespräch mit 'Pitpass' die Hintergründe des Malheurs, das beim Testen Sorgenfalten verursachte.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef), Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey hatte in Jerez auf seinem Bildschirm nicht viel zu studieren Zoom

Peter van Manen spricht davon, dass eine bewährte Lösung ersetzt wurde: "Es gibt eine neue ECU für 2013, die das Teil ersetzt, das fünf Jahre lang in den Formel-1-Autos eingesetzt wurde", so der MES-Geschäftsführer. Bei McLaren wollte man frühzeitig eine Novelle durchführen, um für die Turbozukunft gerüstet zu sein und genügend Zeit für den Feinschliff zu haben: "Diese neue Einheit soll nicht nur mit den V8-Motoren arbeiten, sie ist auch für die neuen Antriebsstränge ab 2014 vorgesehen."

Van Manen macht keinen Hehl daraus, dass mit der ECU nicht alles rund läuft: "Es sind komplexe Systeme und obwohl wir ausgiebig im Labor und auf dem Prüfstand getestet haben, gibt es nicht zu leugnende Kinderkrankheiten, die bei den Tests auf der Strecke sondiert werden müssen." Das allerdings ist nicht im Interesse der Teams, die sich in nur drei Testblöcken vor der Saison für den Auftakt in Australien optimal in Schuss bringen wollen. Da führt kein Weg vorbei am großen Datensammeln.

Ergo hatten alle Rennställe in Barcelona auf die alte ECU von 2012 zurückgerüstet, um sich ohne Einschränkungen vorzubereiten. Der MES-Geschäftsführer will das nicht zur Dauerlösung machen: "Die FIA, die Teams, die Motorenhersteller und MES arbeiten zusammen, um sicherzugehen, dass die Systeme für Melbourne in guter Verfassung sind", verspricht er.